Sherlock Holmes und moderne Detektive: Radiobeitrag mit der Kurtz Detektei Bonn I


Im Radio-Magazin Mephisto 97.6 – Faustschlag“ war Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Bonn, zum Thema Sherlock Holmes und moderne Detektive zu hören:


Der Detektiv Sherlock Holmes ist so populär wie eh und je


Anmoderation: „Sherlock Holmes: Im Rahmen seiner Abenteuer hat sich der eine oder andere ältere Zuhörer sicher bereits amüsiert, vor allem im Rahmen der Guy-Ritchie-Filme. Auch die hipstereske Jugend kennt diesen Mann dank einer nicht ganz unerfolgreichen BBC-Serie. Arthur Conan Doyle ist der geistige Vater des Detektivs, der es trotz aller Figürchen am Kulturhorizont bis in unsere Zeit geschafft hat. Doyle starb bereits vor 85 Jahren; das kann man sich gar nicht vorstellen. Gegen Ende seines Lebens stand er ein bisschen im Schatten seiner eigenen Figur. Christine Warnecke über das Leben des Schotten.“


„Tod“ und „Auferstehung“ des Vorzeige-Privatdetektivs


„Er fühlte sich ein bisschen überschattet und hat sich dann entschlossen, Holmes erst mal umzubringen. Es hat ihn emotional relativ kalt gelassen, dass Holmes gestorben ist“, resümiert Maria Fleischhack, Anglistik-Dozentin an der Universität Leipzig das Ende des berühmtesten Detektivs der Welt, Sherlock Holmes. Zugegeben, es ist nur eine erfundene Figur, aber eben eine sehr beliebte – schon damals im England des beginnenden 20. Jahrhunderts, wie sich anhand der Verkaufszahlen der Magazine sehen lässt.

Maria Fleischhack: „Als er Sherlock Holmes in Das letzte Problem umgebracht hat, kündigten mehrere Tausend Abonnenten ihre Abos, was für die Zeitschrift ein Riesenverlust war. Die Zahlen brachen weg und kamen dann natürlich mit der „Wiederbelebung“ in rauen Mengen zurück. Es waren dadurch sogar noch mehr, die sich ein Abo dieser Zeitschrift geholt haben und der Verlust hat sich dann wieder relativiert.“ In Das leere Haus lässt Doyle den Detektiv wieder auferstehen, weil die Leser es wollten. Und die Figur Holmes schlägt bis heute Wellen.


Auch die Kurtz Detektei Bonn wurde von Holmes inspiriert


Patrick Kurtz: „Ich bin Patrick Kurtz, in Bonn als Detektiv tätig. Sherlock Holmes hat im weitesten Sinne etwas mit meiner Tätigkeit bzw. mit meinem Werdegang zu tun, weil ich schon als 13-, 14-Jähriger die Romane bzw. Kurzgeschichten verschlungen habe, dementsprechend auch immer die Affinität zum Detektivberuf hatte und zu Sherlock Holmes im Allgemeinen. Ich bin dann dementsprechend zu dem Beruf gekommen und weiterhin auch Fan von Sherlock Holmes geblieben – das ist ganz klar.“

Anders als Patrick Kurtz, der Literatur studiert hat, war Doyle eigentlich Naturwissenschaftler. Er studierte Medizin und diente als Arzt in der Britischen Armee. Über den Burenkrieg von 1899 bis 1902 in Südafrika schrieb er ein Buch, für das er zum Ritter geschlagen wurde. Aus kolonialer Perspektive schildert er darin das Vorgehen der Briten gegen afrikanische Republiken. Nach dem Krieg arbeitete er als Augenarzt. Weil seiner Praxis aber die Patienten fehlten, schrieb er immer mehr Geschichten, erklärt Maria Fleischhack:

„Doyle hat Sherlock Holmes aus Spaß an der Freude erfunden, es also nicht groß geplant. Er wollte einfach seinen Professor Bell aus Edinburgh, bei dem er gelernt hatte, verewigen, hat sich daher verschiedene literarische Vorlagen genommen, so etwa Edgar Allan Poes Dupin. Daraus hat er Sherlock Holmes erfunden. Es wurde dann ein zweiter Roman in Auftrag gegeben und der kam besser an. Daraufhin hat das Strand Magazine, das gerade neu gegründet worden war, ihn gebeten, Populärgeschichten zu schreiben. Und so ist es dann gekommen, dass Sherlock Holmes seriell veröffentlicht wurde.“ Die Geschichten wurden bis heute mehrfach verfilmt und neu aufgelegt. Der Charakter des intelligenten, aber unangepassten und zeitweise zu Drogen greifenden Sherlock Holmes ist immer ähnlich.


Detektei Bonn | Detektiv Bonn | Privatdetektiv Bonn | Wirtschaftsdetektei Bonn
Arthur Conan Doyle inspirierte nicht nur die Detektive der Kurtz Detektei Bonn, sondern auch viele unserer Kollegen und unzählige weitere Literatur- und Filmbegeisterte – von 1887 bis heute!

Detektiv Holmes konnte nur so genial sein wie sein Erfinder


Maria Fleischhack: „Arthur Conan Doyle hat sich selbst eher in der Rolle des Assistenten, Doktor Watson, verewigt. Er ist sozusagen genauso beschrieben: Er war in der Armee, hat einen schönen Schnauzbart, und eine Liebe zu Frauen. Holmes ist so extrem intelligent, aber es braucht einen extrem intelligenten Menschen, um solche Geschichten zu schreiben. Und dadurch ist er im Geiste und im Hirn in Sherlock Holmes vertreten. In Watson ist er eher als Figur und biographisch vertreten, da er auch im Militär war, unterwegs war, die Welt gesehen hat, ein Patriot ist. Das ist schon ziemlich deutlich, und ansonsten merkt man einfach die Liebe zu Schottland. Da gibt es zum Beispiel Lauriston Gardens und die sind in Edinburgh. Er hat auch immer Teile seiner Kindheit nach London verpflanzt.“


Teil 2 des Beitrags über Arthur Conan Doyle


Den zweiten Teil dieses Beitrags über Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes finden Sie auf der Website der Kurtz Detektei Bonn an dieser Stelle. Wir möchten anmerken, dass sich die älteren Generationen sicherlich weniger an den Guy Ritchie-Filmen erfreut haben als an interessanten Kultproduktionen wie der 80er Serie mit Jeremy Brett und den Klassikern mit Basil Rathbone in der Hauptrolle als Sherlock Holmes.


Der Privatdetektiv in der Literatur: C. Auguste Dupin (Edgar Allan Poe)


Die Wurzeln der Detektivgeschichte


Seitdem es unseren Beruf gibt, ist der Privatdetektiv ein beliebtes Motiv in der Literatur. Unzählige verschiedene Typen von Detektiven haben Schriftsteller und Schriftstellerinnen im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte hervorgebracht. Viele von ihnen fanden schon früh Eingang in den Film oder die Fernsehserie, sodass bei einigen gerne vergessen wird, dass in der Regel die Wurzel eines jeden bekannten Detektivs in derKriminalliteratur liegt: Ob ganz klassisch (Sherlock Holmes) oder exzentrisch (Hercule Poirot), ob Hardboiled-Detektive der amerikanischen Zwischenkriegs-Ära oder ganz bodenständig und bis in die jüngste Zeit die Wilsberg-Krimis aus Münster – Privatdetektive erfreuen sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit unter den Krimilesern auf der ganzen Welt, und auch unsere Detektive der Kurtz Detektei Duisburg bringen ihren literarischen Vorgängern natürlich die allergrößte Sympathie entgegen. Schließlich, so ehrlich muss man sein, würde es die Detektei Kurtz und viele andere Detekteien in Duisburg, Deutschland und der Welt vielleicht gar nicht geben, hätte der Privatdetektiv nicht seit über 150 Jahren die Welt der Literatur und damit die Phantasie der Menschen bereichert. Wir wollen uns daher heute einmal den Wurzeln der Detektivgeschichte widmen, und sie beginnt, anders als man vielleicht annehmen könnte, nicht mit Sherlock Holmes …


Detektive erlangen in der Realität und in der Literatur fast zeitgleich Berühmtheit


Dem sehr realen Beruf des Privatdetektivs steht historisch gesehen tatsächlich fast von Anfang an sein literarisches Pendant zur Seite, denn tatsächlich ist der Beruf des Detektivs noch gar nicht so alt (wer mag, kann die Geschichte gerne in unserem Beitrag „Der Detektiv im Wandel der Zeit: Eugène François Vidocq“ nachlesen). Die erste ikonische Figur des Privatdetektivs in der Literatur ließ nach dem ersten realen Detektiv nicht lange auf sich warten: Zwar war der Gründer des ersten Detektivbüros der Welt (1833), Eugène François Vidocq, unverkennbar Vorbild für zahlreiche literarische Gestalten aus dem Umfeld der französischen Literaten Honoré de Balzac und Victor Hugo, aber der Autor, der die klassische Detektivgeschichte in die Welt brachte war – wider Erwarten – ein Amerikaner!


Der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) verewigte den berühmten Detektiv Vidocq in seinem Meisterwerk
Der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) verewigte den berühmten Detektiv Vidocq in seinem Meisterwerk „Les Misérables“ gleich in zwei Personen: Jean Valjean und Javert.

Edgar Allan Poe: Erfinder der Detektivgeschichte


Es hatte natürlich schon früher Geschichten gegeben, in denen ein mysteriöses Verbrechen durch einen inoffiziellen Vermittler aufgeklärt worden war, jedoch nie in der Form des Privatdetektivs, wie wir sie heute kennen. Die Figuren, die Verbrechen lösten, waren bis dahin Fachfremde gewesen (z.B. eine Hofdichterin in E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“, 1819), und das Lösen von Kriminalfällen stellte in der Regel weder ihre Passion dar geschweige denn ihre Profession, sie wurden eher unabsichtlich in das Geschehen hineingezogen. Doch das sollte sich 1841 ändern, als „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ in der Zeitschrift Graham’s Magazine in Philadelphia erschien. Ihr Verfasser war kein Geringerer als Edgar Allan Poe, der sich schon zuvor mit zahlreichen Schauergeschichten und -romanen einen Namen gemacht hatte (u.a. „Der Untergang des Hauses Usher“, 1839) und der in der Literaturwissenschaft als Vater der Kurzgeschichte und der Gruselgeschichte gilt.

Dass auch die Detektivgeschichte, wie wir sie bis heute kennen, auf ihn zurückgeht, wird oft vergessen und in der Regel eher Poes englischen Kollegen zugeschrieben. Zu Unrecht, bringt doch bereits Poes Held C. Auguste Dupin viele der Eigenschaften mit, die 45 Jahre später seinen berühmteren Kollegen Sherlock Holmes auszeichnen werden: So erfolgt z.B. die Erzählung der Geschichten aus der Ich-Perspektive von Dupins namenlosem Assistenten, gutem Freund und Mitbewohner, der Dupin als Meister der Deduktion beschreibt (ein Stilmittel, das Doyle in den Sherlock Holmes-Geschichten mit der Figur des Dr. Watson aufgreifen wird). Analytisch, umfassend gebildet, mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe, begeistert von Rätseln und Mysterien, und mithilfe seines Geistes in der Lage, den Intellekt über das Verbrechen triumphieren zu lassen.

Poe selbst nennt seine (damals neue) Art des Erzählens „ratiocination“, sozusagen das Lösen von Rätseln allein durch Folgerungen – also die Kunst der Deduktion, die auch Sherlock Holmes später berühmt macht. Aber es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten: Was Dupin sozusagen zum professionellen Detektiv werden lässt (er gehört an sich dem französischem Adel an und betreibt nicht etwa ein Detektivbüro), ist der Umstand, dass er von der Polizei selbst in Form des hochrangigen Polizisten „G“ immer wieder konsultiert wird (auch Sherlock Holmes hat mit Inspector Lestrade einen mehr oder minder Verbündeten bei der Londoner Metropolitan Police, genannt Scotland Yard).


Daguerreotypie von Edgar Allan Poe, Kurtz Detektei Duisburg
Mit seinem Protagonisten C. Auguste Dupin schuf der Amerikaner Edgar Allan Poe den ersten Detektiv der Literatur.

Deutliche Intertextualität zwischen Holmes und Dupin


In insgesamt drei Kurzgeschichten ist Dupin der Pariser Polizei behilflich (neben „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ von 1841 lauten diese „Das Geheimnis der Marie Rogêt“ (1842) und „Der entwendete Brief“ (1844)). Die Lösungen der Fälle sind originell und führen die Polizei mit Dupins Hilfe stets zum wahren Täter – in „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ handelt es sich dabei sogar um einen Orang-Utan, der, wie sich herausstellt, unabsichtlich für den Tod zweier Frauen verantwortlich ist und von Dupin als „Mörder“ überführt wird.

Arthur Conan Doyle indes hat aus seiner Bewunderung für Poes Geschichten nie einen Hehl gemacht, er nimmt sogar direkten Bezug auf die Figur Dupin. Gleich beim ersten Zusammentreffen von Dr. Watson mit Sherlock Holmes in „Eine Studie in Scharlachrot“ (1887) wird dies unverblümt von Watson thematisiert: „Sie erinnern mich an Edgar Allan Poes Dupin. Bisher haben solche Typen für mich nur innerhalb von Geschichtenbüchern existiert.“ Watson meint dies als uneingeschränktes Kompliment – Holmes jedoch, sicherlich mit einem kleinen Augenzwinkern von Doyle, entgegnet, Dupin sei für ihn eher „unbedeutend“ und seine Tricks „angeberisch und künstlich“. Vielleicht gilt dieser kleine Seitenhieb einer Passage aus „Der Doppelmord in der Rue Morgue“, denn auch hier lässt Poe seinen Helden wenig Schmeichelhaftes über sein offensichtliches Vorbild aus der realen Welt, Vidocq, sagen: Dieser sei, so Dupin, „ein Mann, der geschickt im Kombinieren und Erraten“ sei, jedoch dessen „Denken nicht die nötige Schulung hatte“.


Denkweise und Methodik der frühen literarischen Vorlagen prägten den Detektivberuf international nachhaltig


Unsere Detektive der Kurtz Detektei Duisburg wiederum fühlen sich dieser Tradition, das Vorbild mit einem Augenzwinkern zu kritisieren, nicht verpflichtet – schließlich müsste man wohl lügen, würde man behaupten, dass die Figur Dupin durch ihre analytische Art und Weise, Fälle zu lösen und Verbrechen aufzuklären, nicht auch im wahren Leben den Alltag der Profession Detektiv positiv beeinflusst hat. Die Kurtz Detektei Duisburg ist zwar kein Sammelbecken für exzentrische Einzelgänger und fühlt sich entgegen der literarischen Vorbilder stets der Teamarbeit verpflichtet – aber analytisches Denken und eine zielgerichtete Methode, einen Fall zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, helfen auch uns im Alltag des Privatermittlers immer wieder weiter! Und nicht zuletzt sind unsere Detektive aus Duisburg natürlich froh, wenn es am Ende doch nicht der Orang-Utan war – wie sollte man das auch einem Klienten erklären …

Übrigens: Der Begriff „Detektiv“ wird von Poe nicht einmal verwendet, da er so in der Art noch gar nicht geprägt worden war. Erst Doyle nennt seinen Helden Sherlock Holmes „consulting detective“, also etwa „beratender Ermittler“ – aber dazu kommen wir noch in einem späteren Beitrag.


Verfasser: Gerrit Koehler

Kurtz Detektei Duisburg

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