Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“ – neues Ueberreuter-Sachbuch mit Beitrag der Kurtz Detektei München


Für sein Sachbuch Liebe Frau Merkel schickte Thomas Ganzhorn Briefe verfasst aus der Sicht von Kindern an Personen aus Wirtschaft und Politik. Einer dieser Briefe landete bei der Detektei Kurtz. Die Antwort unseres Inhabers Patrick Kurtz finden Sie im Buch sowie nachfolgend auf dieser Seite.

Thomas Ganzhorn: Liebe Frau Merkel, Carl Ueberreuter Verlag, Wien, 120 Seiten, 16,00 Euro, ISBN: 978-3-8000-7754-0.


Klappentext Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“


Leider werden viele Dinge und Themen sehr kompliziert erklärt, besonders die Politik hat eine eigene, oft schwer entschlüsselbare Sprache. Aber auch Unternehmen verstecken sich oft hinter Werbebotschaften und Floskeln. Auch für Erwachsene sind manche Erklärungen nicht verständlich. Der Autor Thomas Ganzhorn will es genauer wissen. Und er will Antworten, die jeder versteht. Also stellt er die Fragen an Politiker und Entscheidungsträger aus der Sicht der Kinder Marie (9) und Timo (12).

Die beiden haben unterschiedlichste Antworten erhalten. So erklären zum Beispiel ein Privatdetektiv und ein städtisches Polizeipräsidium, wie ihre Arbeit wirklich abläuft, und der Chef des Berliner Flughafens schreibt nicht nur, wie es zu den vielen Bauverzögerungen kam, sondern bietet kurzerhand eine persönliche Führung an.



Timos Brief an die Kurtz Detektei München


Thomas Ganzhorns fiktiver Briefeschreiber „Timo“, 12, möchte Detektiv werden. Das hat er sich von Inspektor Gadget abgeschaut. Nun fragt er sich (und die Detektei Kurtz), ob es in Deutschland eine Detektivausbildung gibt, ob er ein Praktikum bei uns machen könne und wie das Detektiv-Dasein eigentlich ist.


Antwort der Detektei Kurtz an Timo, Nachwuchsdetektiv in spe


Lieber Timo,

vielen Dank für deinen Brief an die Detektei Kurtz.

Viele Menschen träumen davon, Detektiv zu werden – nicht nur Kinder. Auch von Erwachsenen erhalten meine Mitarbeiter und ich fast wöchentlich Bewerbungen, in denen uns die Leute erklären, weshalb sie als sogenannte „Quereinsteiger“ gern für uns oder allgemein als private Ermittler arbeiten möchten. Und ganz oft liegt ihre Inspiration in Figuren und Geschichten aus Büchern, Filmen oder Serien.

Den von dir erwähnten Inspektor Gadget habe schon ich als Kind kennengelernt, ganz wie du als Zeichentrickfigur. Ob das oder andere Geschichten, zum Beispiel die Detektivabenteuer der „Fünf Freunde“, – unbewusst – einen Einfluss auf meine spätere Entscheidung genommen haben, selbst Detektiv zu werden, weiß ich zwar nicht. Doch kann ich dir sagen, dass mich, ganz klassisch, Sherlock Holmes schon frühzeitig sehr und in mehrfacher Hinsicht inspiriert hat. So sehr, dass ich sogar angefangen habe, Pfeife zu rauchen. Da war ich gerade erst ein Jahr älter als du – also bitte nicht nachmachen! Zugegeben waren daran allerdings auch Hobbits, Zauberer und Zwerge schuld, im Allgemeinen: der dauerschlotende J.R.R. Tolkien. Also nicht nur eigenbrötlerische Detektive.

So habe ich denn auch erst einmal Literatur studiert, ehe es mich zum Detektivberuf trieb. Eine Ausbildung zum Privatermittler gibt es in Deutschland tatsächlich, allerdings nicht offiziell, das heißt keine staatlich anerkannte. Leider gibt es nur private Institute, bei denen du dich gegen viel Geld zum Detektiv ausbilden lassen kannst. So habe ich das damals gemacht, an einer Art Privatdetektivschule in Berlin. Alternativ könntest du versuchen, erst einmal Ermittler in einer Behörde zu werden – Polizei, Zoll oder auch Geheimdienst. Die Ausbildung wäre dann sogar bezahlt, und nach ein paar Jahren Berufserfahrung könntest du deinen Traum von einem eigenen Detektivbüro verwirklichen, vielleicht sogar – anders als ich zu Beginn meiner Selbständigkeit – mit ein paar finanziellen Rücklagen, die dich durch schlechte Zeiten und speziell durch die oftmals schwierige Anfangszeit tragen können.


Detektiv-Gadgets; Detektiv München, Detektei München, Privatdetektiv München

Böse Leute fängt man als fähiger und gefragter Detektiv tatsächlich fast jeden Tag: vor allem Betrüger und Diebe, manchmal auch Gewalttäter. Ganz oft geht es aber vordergründig darum, Leuten zu helfen: Menschen, die ihre Liebsten aus den Augen verloren haben; Müttern und Vätern, die ihre Kinder nicht sehen dürfen; Unternehmern, die in ihrer Existenz bedroht sind.

Erwischt wird man beim Observieren schon ab und an … und mehr oder weniger. Fälle, in denen wirklich eine Zielperson auf mich oder auf einen meiner Ermittler zukam, kann ich nach mittlerweile zigtausend Fällen an einer Hand abzählen. Aber dass sich Dritte, das heißt Unbeteiligte, über einen Observanten wundern, das kommt immer mal wieder vor. Wir müssen bei unserer Beobachtungsarbeit stets den Spagat zwischen Unauffälligkeit und möglichst nahtloser Verfolgung schaffen – das, lieber Timo, ist gar nicht so leicht, wie es vielleicht scheint. Und so müssen wir manchmal in Kauf nehmen, dass sich andere über uns wundern, solang wir zumindest der Zielperson keinen Grund zum Grübeln geben. Da kann es schon mal sein, dass ein besorgter Anwohner die Polizei ruft, weil ein „verdächtiger Mann“ den ganzen Tag im Auto vor seinem Haus sitzt. Oder stell dir mal vor, man muss in der Nähe einer Schule oder eines Kindergartens observieren – ganz schnell wird man selbst für böse gehalten. Deswegen ist es manchmal sinnvoll, eine Observation bei der Polizei anzumelden. Aber auch schöne Begegnungen ergeben sich zuweilen daraus. So boten mir einmal zwei herzensgute Männer ganz mitleidig einen heißen Kaffee an, weil sie glaubten, dass ich zuhause rausgeflogen wäre und nun – bei seinerzeit winterlichen Temperaturen – in meinem Auto schlafen müsse.

Wie du siehst, ist das Detektivleben sehr abwechslungsreich. Es geht nur selten um Mord und Totschlag, dafür aber ganz oft um Zwischenmenschlichkeit.

Sehr gern würde ich dir ein Schülerpraktikum anbieten, aber als Detektiv ist es ungemein wichtig, auf die Sicherheit der Daten von Klienten und auch Zielpersonen zu achten. Diskretion ist das Zauberwort. Praktikanten unsere Türen zu öffnen, kann ich leider nicht verantworten. Stell dir mal vor, du erkennst eine unserer Zielpersonen aus deinem Privatleben oder auch aus dem Fernsehen – vielleicht ist es dein Lehrer oder auch dein Lieblingsfußballspieler. Glaubst du, du könntest das für dich behalten? Wenn ja, wäre das toll, aber ich möchte mich nicht darauf verlassen müssen. Tut mir wirklich leid.

Trotzdem: Die Detektivbranche kann Nachwuchs denkbar gut gebrauchen. Und wenn selbst aus einem verschrobenen Literatur-Nerd wie mir ein Detektiv geworden ist, dann weißt du auch: Aus Träumen kann durchaus Realität werden. Bleib am Ball und werde, was du sein möchtest. Vielleicht schlägst du dann sogar eines Tages bei mir auf und fragst mich von Kollege zu Kollege nach meiner Meinung zu einem Fall – womöglich bei einer gepflegten Pfeife. Ich würde mich darüber freuen!

Ganz liebe Grüße von meinem Zweitwohnsitz im derzeit absurd sonnigen Schottland

Detektiv Patrick Kurtz


Zwei Detektive mit Pfeifen; Detektivbüro München, Privatdetektei München, Detektei Bayern

Hinweis


Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite stammen von der Detektei Kurtz und sind in der Ueberreuter-Publikation nicht enthalten.


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Der Privatdetektiv in der Literatur – Teil 3 | Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes: „A Study in Scarlet“ und die Anfänge


Sherlock Holmes: Synonym für den Detektivberuf


Wie wir aus den Teilen 1 und 2 unserer Reihe „Der Privatdetektiv in der Literatur“ wissen, wird die Figur des typischen Detektivs bis heute gerne den Engländern zugeschrieben, obwohl sie eher den Amerikanern und Franzosen zu verdanken ist. Im heutigen dritten Teil werden wir sehen, warum das so ist. Wie sich unschwer vermuten lässt, kann es dabei nur um einen gehen: Sherlock Holmes! Es passiert nicht oft, dass eine literarische Figur derart erfolgreich und originell ist, dass sie sogar bis in die Realität der Gegenwart hinein als Synonym für einen ganzen Berufszweig gilt – und das seit fast eineinhalb Jahrhunderten. Doch warum ist das so? Gerrit Koehler von der Kurtz Detektei Köln geht dieser Frage auf den Grund.


Inspiration durch zeitgenössische Granden: Poe, Émile Gaboriau, James M. Barrie und Robert Louis Stevenson


Die Autoren Poe und Gaboriau hatten mit ihren Detektiven Dupin und Lecoq bereits Mitte des 19. Jahrhunderts große Erfolge gefeiert, die noch neue Gattung der Detektivgeschichte etabliert und ganz zweifellos einen jungen schottischen Beamtensohn aus Edinburgh schon in seiner Kindheit beeindruckt: Arthur Conan Doyle, später „Sir“. 1859 geboren, wird er mit neun Jahren auf ein Jesuiten-Internat in England geschickt, da seine Mutter ihn vom depressiven und trinksüchtigen Vater fernhalten will. Die dunkle und depressive, oft einsame Stimmung dieser Jahre spiegelt sich später in seinen Geschichten wider, doch prägen sollten ihn vor allem die Jahre danach: Zurück in Edinburgh widmet sich der junge Doyle dem Medizinstudium an der örtlichen Universität, um Arzt zu werden. Nach wie vor inspiriert von Poe und anderen zeigt er sich fasziniert von der Welt der Geschichten und Erzählungen. Bereits in seinen Jahren auf dem Internat bewies er, dass er spannende und originelle Geschichten erzählen kann – ein Talent, dass er von seiner geliebten Mutter geerbt hatte. Das bringt ihn auf der Universität in Kontakt mit Gleichgesinnten, so z. B. die Schotten James M. Barrie und Robert Louis Stevenson, die später selber Erfolge als Autoren feiern sollten (Peter Pan bzw. Die Schatzinsel und Jekyll & Hyde) und mit denen er ein Leben lang befreundet blieb.


Prägender Einfluss: Dr. Joseph Bell aus Edinburgh


Als Mediziner, der sich schon früh zur Literatur hingezogen fühlt, findet Doyle einen Menschen, der sich alles andere als der Literatur verschrieben hat, den jungen Autor aber nicht nur sehr prägt, sondern ihn sogar maßgeblich zu seiner wichtigsten Hauptfigur inspiriert: Dr. Joseph Bell, Dozent und Lehrer Conan Doyles an der Universität von Edinburgh. Obwohl Mediziner, ist es Bell, der erstmals die Methode der Deduktion, des genauen Beobachtens und Herleitens, in die Kriminalistik bringt. An vielen der zeitgenössischen Kriminalgeschichten stört Doyle, wie er später sagt, dass der Ermittler viel zu oft durch Zufall auf die Lösung stößt, oder dass der Weg zu dessen Schlussfolgerungen erst gar nicht beschrieben wird. Durch seine Arbeit mit Joe Bell kommt er auf die Idee, wissenschaftliche Analysen in die Detektivarbeit einfließen zu lassen. Bells persönlicher wie literarischer Einfluss auf den jungen Medizinstudenten und Autor Doyle kann daher gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, und auch die Detektei Kurtz hat Dr. Bell aus diesem Grunde bereits einen Beitrag gewidmet.


Doyles Honorar für den ersten Holmes-Roman: 25 Pfund


1882 schließt Conan Doyle sein Studium ab und wird praktizierender Arzt, unter anderem auf einem Walfänger (Heute dreimal ins Polarmeer gefallen). Das Schreiben bleibt sein Hobby, und er lässt immer wieder eigene Erfahrungen und Personen aus seinem Leben in seine Geschichten einfließen, auch seine Leseerfahrungen prägen ihn. Diese Melange aus den Kriminalgeschichten und Schauerromanen seiner Zeit einerseits und der hochmodernen wissenschaftlichen Analytik des Dr. Bell andererseits ist die Grundlage einer Figur, die maßgeblich zur Popularität der Detektivgeschichte beitragen sollte: Sherlock Holmes hat im November 1887 in Eine Studie in Scharlachrot (A Study in Scarlet) seinen ersten Auftritt.

Conan Doyle hatte neben seiner Tätigkeit als Arzt bereits erste Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Kurzgeschichten in den damals beliebten Literaturmagazinen gesammelt, und auch der erste Holmes-Roman A Study in Scarlet wird zunächst nicht in Buchform veröffentlicht, sondern im Beeton’s Christmas Annual, einem Magazin für Geschichten aller Art. Doyle schreibt den Roman im Alter von 27 Jahren in nur drei Wochen. Nachdem er von diversen anderen Verlagen und Magazinen abgelehnt worden ist, erhält Conan Doyle von Beeton’s damals lediglich 25 Pfund für die Geschichte und aller Rechte an ihr – bekommt also später auch kein weiteres Geld dafür! Das sollte sich bekanntermaßen mit den folgenden Detektiv-Geschichten um Sherlock Holmes schnell ändern. Wer diese alte Ausgabe des Magazins heute noch „zufällig“ zu Hause herumliegen hat, kann sich glücklich schätzen: Bei Erscheinen 1887 für einen Shilling zu erstehen, wurde eins der raren verbliebenen Exemplare von Sherlock Holmes‘ erstem Auftritt 2007 bei Sotheby’s für 156 000 Dollar versteigert!


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Die Erstausgabe von „A Study in Scarlet“ in Beeton’s Christmas Annual. © Museum of London

Holmes und Watson: Beginn einer legendären Freundschaft


A Study in Scarlet enthält bereits fast alles, was den Mythos Sherlock Holmes bis heute ausmacht und Journalisten bei Interviews über die reale Arbeit der Kurtz Detektei Köln stets dazu bewegt, den Roman-Detektiv zu thematisieren: Dr. Watson wird als Erzähler eingeführt, die Ereignisse werden keinesfalls als Fiktion, sondern als reale Fakten dargestellt – ein „Kniff“, der sich in der klassischen viktorianischen Literatur großer Beliebtheit erfreut. Und auch in der liebevollen Hommage an die spannenden Kriminalgeschichten jener Zeit – Patrick Kurtz‘/Aidan Johnstones Livingstones Mahnung – findet dieses Stilmittel Verwendung, unter anderem erlebt dort unser Freund Dr. Joseph Bell einen Kurzauftritt.

In A Study in Scarlet lernt Watson seinen späteren Freund Holmes im Jahre 1881 kennen: Zurück aus dem Afghanistan-Krieg und auf Wohnungssuche erfährt der Militärarzt John Watson von einem Bekannten, dass ein gewisser Sherlock Holmes jemanden sucht (heute wäre das ein WG-Partner), um sich die Miete für seine Wohnung in der Baker Street 221b zu teilen – vor dessen exzentrischem Auftreten solle er sich jedoch in Acht nehmen … Die Adresse ist zu Doyles Zeiten noch fiktiv, da die Baker Street damals nur bis zur Nummer 85 durchnummeriert war, heute hingegen existiert sie und ist an leicht versetzter Stelle ein beliebter Ort für Sherlock-Holmes-Pilger (Sherlock Holmes Museum, Baker Street, London). Watson und Holmes lernen einander kennen, und Watson zieht bei Holmes ein – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Watson erfährt, dass sich Holmes, der brillant in den Wissenschaften ist, als „beratender Detektiv“ (englisch: „Consulting Detective“) verdingt und dass es sich bei den „Gästen“, die ständig ein- und ausgehen, um Klienten handelt. Die Zimmerwirtin der beiden, die erst im darauffolgenden Roman Das Zeichen der Vier (The Sign of the Four) „Mrs. Hudson“ heißen wird, taucht ebenso bereits auf wie Inspektor G. Lestrade, der mit seinen eher konventionellen Methoden Holmes oft spöttisch gegenübersteht, allerdings noch weitaus mehr als einmal auf die Hilfe des Querdenkers angewiesen sein wird.


Visitenkarte Sherlock Holmes; Consulting Detective Cologne, Private Investigator Cologne
Kostenlose Visitenkarte aus dem Sherlock Holmes Museum in der Baker Street, London.

Typische Holmes-Klischees: nicht Doyle ist „der Schuldige“, sondern sein Illustrator Sidney Paget


Andere Schlüsselfiguren und -elemente indes kommen noch nicht in A Study in Scarlet vor, sondern werden erst in späteren Kurzgeschichten hinzugefügt: Holmes‘ mutmaßlich große Liebe, Irene Adler, hat 1891 in Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) ihren ersten und einzigen Auftritt als handelnde Person; Holmes‘ Nemesis und Erzfeind James Moriarty betritt die Bühne in Das letzte Problem (The Final Problem) aus dem Jahre 1893. Auch die für uns heute so typische Optik von Sherlock Holmes ist keinesfalls von Anfang an gesetzt: Das für Holmes und seitdem für alle Detektive unerlässliche Vergrößerungsglas findet zwar schon im ersten Fall Verwendung, das Outfit mit Deerstalker-Mütze und Inverness-Mantel jedoch erst viel später. Die Mütze wird kurioserweise in keiner der Geschichten explizit erwähnt, sondern höchstens angedeutet (erstmals 1892 in Silberstern (Silver Blaze)). Vielmehr geht die Darstellung mit dem Deerstalker auf eine eigene Vorliebe des Illustrators Sidney Paget zurück, der 37 Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes sowie den Roman Der Hund der Baskervilles illustrierte. Der Inverness-Mantel indes wird von Doyle nicht einmal angedeutet, auch hier hat Paget mit seinen Illustrationen von seiner künstlerischen Freiheit umfassend Gebrauch gemacht.

Die Pfeife, die im Zusammenhang mit Sherlock Holmes gerne als eher exotisches „Calabash“-Modell dargestellt wird, taucht in den Geschichten zwar in diversen Beschreibungen auf, jedoch nie als besonderes Modell. Die Calabash-Form geht vielmehr auf die Theateraufführungen des Londoner Royal Court Theatre zurück, das bereits 1893 mit Sherlock-Holmes-Stücken große Erfolge feiern konnte: Man suchte ein Modell, das auch auf große Entfernung sichtbar war, und entschied sich für die Calabash, die mit ihrem großen, kelchartigen Pfeifenkopf alles andere als unauffällig ist – und somit für Detektivarbeit eher ungeeignet, denn wie auch unsere Detektive aus Köln bestätigen können, ist diskrete Unauffälligkeit damals wie heute das A und O bei Observationen, Befragungen und Recherchen!


braune Calabash-Pfeife; Detektivbüro Köln, Privatdetektei Köln, Personenüberwachung Köln
Eine Calabash-Pfeife ist durch ihre Größe und auffällige Form seit jeher völlig ungeeignet für unauffällige Detektiv-Arbeit. Heute würde die Pfeifenart natürlich kaum noch eine Rolle spielen, da Personen, die Pfeife rauchen, per se auffallen.

Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung – heutige Detektive haben viel von Holmes gelernt


A Study in Scarlet erregt die Aufmerksamkeit eines amerikanischen Herausgebers, der auf der Suche nach einer Kriminalgeschichte für eine neue Literatur-Zeitschrift in England ist. 1890 veröffentlicht er mit Das Zeichen der Vier (The Sign of Four) den zweiten Holmes-Roman in Lippincott’s Monthly Magazine. Beide Romane sind allenfalls ein Achtungserfolg, denn die Popularität von Sherlock Holmes nimmt erst im Juli 1891 richtig Fahrt auf – mit der Veröffentlichung der ersten Kurzgeschichte Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) im Strand Magazine, DER führenden Literaturzeitschrift in Großbritannien zu der Zeit. Deren bereits erwähnte Illustrationen von Sidney Paget tragen maßgeblich zum bis heute gültigen Sherlock-Holmes-Bild bei. Conan Doyle wird, dreieinhalb Jahre nach Veröffentlichung des ersten Sherlock-Holmes-Roman, berühmt und liefert fast monatlich weitere Geschichten um seinen Privatdetektiv, die sich alle großer Popularität erfreuen.

Auch mit zunehmender Bekanntheit macht Conan Doyle übrigens keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Dr. Joe Bell und gibt 1892 in einem Brief an ihn offen zu, dass er die Inspiration für Sherlock Holmes ist: „Es wird Ihnen sicher klar sein, wem ich Sherlock Holmes zu verdanken habe. Nach den Grundsätzen von Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung, die Sie uns eingeschärft haben, habe ich versucht, einen Mann zu erschaffen.“ Die teils dunkle Stimmung und die Spannung der Geschichten tragen maßgeblich zur bis heute ungebrochenen Popularität von Sherlock Holmes bei. Doch das genaue Arbeiten, das Lesen jeder noch so kleinen Spur und das deduktive Folgern aus den Fakten – das ist es darüber hinaus, was Detektive wie unsere Privatermittler der Kurtz Detektei Köln nun schon über 130 Jahre inspiriert. Das Ziel ist klar: jeden Fall genauso schnell und gründlich zu einem Abschluss zu bringen wie das berühmte Vorbild.


Detektive und Pfeifen – Teil 1: Einführung der Kurtz Detektei Duisburg in die Thematik


Typisches Detektiv-Klischee seit Sherlock Holmes: die Pfeife


Das Pfeiferauchen ist die wohl ursprünglichste Form des Rauchens; die ältesten Tabakpfeifen, die man gefunden hat, lagen ägyptischen Mumien bei – als Grabbeigaben vor fast viertausend Jahren! Und obwohl in den letzten Jahrzehnten durch die zunehmende Verbreitung der Zigarette Pfeifenraucher immer seltener geworden sind, gibt es sie immer noch: Genussmenschen, Denker, Besonnene und Unangepasste – der Pfeifenraucher hat heutzutage viele Attribute, selten jedoch schlechte. Und natürlich ist es vor allem der Berufsstand des Privatdetektivs, der spätestens seit Sherlock Holmes genauso mit dem Pfeiferauchen in Verbindung gebracht wird wie mit Lupe und Jägermütze, wie unsere Detektive der Kurtz Detektei Duisburg immer wieder amüsiert feststellen dürfen. Die Frage „Und rauchen Sie auch Pfeife?“ gehört zum festen Repertoire fast jeden Gesprächspartners und kommt in der Regel direkt nach der Antwort auf „Und was machen Sie beruflich?“ – allein hinter jedem Stereotyp und Klischee steckt auch oft ein Körnchen Wahrheit: So stimmt es tatsächlich, dass einige unserer Privatermittler passionierte Pfeifenraucher sind. So raucht auch Patrick Kurtz selbst, Inhaber unserer Detektivbüros in Duisburg, seit seinem 14. Lebensjahr Pfeife und zählt über zwanzig Pfeifen sein Eigen.

Einiges hat sich zwar geändert seit den Zeiten der Bow Street Runners und Vidocqs, den Begründern der modernen Detektivarbeit: Modernste Technologie, IT-forensische Untersuchungen und Ermittlungen im Wirtschaftsbereich prägen im 21. Jahrhundert ganz selbstverständlich den Berufsalltag unserer Detektive aus Duisburg – und dennoch scheint die Assoziation des Privatdetektivs mit der Pfeife ungebrochen aktuell. Grund genug, einmal einen Blick auf die Hintergründe des Pfeifenrauchens zu werfen, und zu untersuchen, warum bis heute die detektivische Arbeit und die Pfeife untrennbar miteinander verbunden sind.


Pfeiferauchen während der Observation? Ein No-Go!


Ein Klischee gibt es, das wir direkt zu Anfang über Bord werfen sollten: Auch wenn unsere Detektive mitunter begeisterte Pfeifenraucher sind – bei der Feldarbeit hat die Pfeife nichts zu suchen! Dabei wäre es ja eigentlich kein Problem: Das eigene Auto z. B. ist schließlich noch einer der wenigen Orte, an denen man ungestört und ganz legal rauchen kann, und eine stundenlange Observation einer Zielperson aus dem Wagen heraus wäre sicherlich für manche unserer Duisburger Privatermittler mit einer aromatisch rauchenden Pfeife angenehmer. Das Problem, das sich dabei stellt, ist jedoch ganz profan, denn um für den Klienten eine einwandfreie und erfolgversprechende Observation zu gewährleisten, sind zwei Dinge essentiell:

Zum einen natürlich das möglichst unauffällige Auftreten der Detektive: Bei einer Observation, beispielsweise bei Verdacht auf Lohnfortzahlungsbetrug im Krankheitsfall, ist es wichtig, dass der eingesetzte Ermittler unscheinbar bleibt, schließlich soll die Zielperson nicht merken, dass sie observiert wird. Ein möglichst unauffälliges Auftreten ist damit erste Pflicht – und so selten, wie Pfeifenraucher geworden sind, lässt sich beides leider nur sehr schlecht in Einklang bringen. Zum anderen erfordert das Rauchen einer Pfeife zwischendurch immer wieder ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit: Man hat oft mit den Händen zu tun, der Tabak will gestopft werden, ab und an vielleicht neu entzündet, und letztendlich versetzt einen das Rauchen der Pfeife in einen sehr entspannten Zustand, der vielleicht die nötige Reaktionsbereitschaft bei der Observation vermissen lässt – schließlich müssen unsere Privatdetektive aus Duisburg blitzschnell reagieren, wenn relevante Situationen entstehen, ein schnelles Foto schießen oder die Zielperson verfolgen. Eine Pfeife wäre dabei doch eher hinderlich.


Pfeiferauchen bei der Recherche im Detektivbüro? Aber ja!


Ganz anders sieht es jedoch im heimischen Detektivbüro aus: Man sagt der Pfeife nach, dass ihr Rauchen eine gewisse Atmosphäre der Ruhe und Entspannung schafft, die das Denken begünstigt und natürlich auch die Kreativität. Das wiederum können unsere Ermittler voll und ganz bestätigen! Detektivarbeit ist schließlich nicht nur Fleißarbeit und findet auch nicht ausschließlich auf der Straße statt. Wo lose Fäden zusammengesetzt und Zusammenhänge hergestellt werden müssen, ist Ruhe und Entspannung angebracht – und da leistet die Pfeife beste Dienste. So kommt es, dass tatsächlich der ein oder andere Privatdetektiv, auf jeden Fall zumindest bei unseren Ermittlern der Kurtz Detektei Duisburg, das entspannte Pfeifenrauchen nicht missen möchte.


Detektiv raucht Pfeife und tippt einen Ermittlungsbericht auf der Schreibmaschine; Privatdetektiv Duisburg
Die Tabakspfeife im Detektivbüro: längst nicht mehr die Regel, aber auch keine Ausnahme.

Ausblick auf Teil 2 der Reihe „Detektive und Pfeife: der dänische Pfeifenbauer Poul Winsløw


Hochwertige Pfeifen werden in langwieriger Handarbeit hergestellt, und viele Pfeifenbauer sind wahre Künstler. Man muss sich nur einmal die unterschiedlichen Pfeifenarten, -formen und -farben, das verwendete Material und die verschiedenen Funktionsweisen genau anschauen, um zu sehen, welche minutiöse Arbeit dahinter steckt, teilweise mit filigranen Intarsien und mit viel Liebe zum Detail. Einige Pfeifenbauer sind wahre Ikonen ihres Fachs, extrem talentiert und Meister ihrer Handwerkskunst. Einer davon ist Poul Winsløw, ein Name, der den meisten Leuten, die bisher selten mit Pfeifen in Berührung gekommen sind, vielleicht gar nichts sagt – Anlass genug für die Kurtz Wirtschaftsdetektei Duisburg, um in Teil 2 unserer Reihe „Detektive und Pfeife“ einen wahren Meister des Pfeifenhandwerks zu würdigen!


Über die Detektiv-Ausbildung: Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Potsdam, im „Langen Interview“ – Teil 2.2


Für das Format „M19 – das lange Interview“ des Radiosenders Mephisto 97.6 unterhielt sich Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Potsdam und Brandenburg, eine Stunde lang mit Chefredakteurin Paula Drope über den DetektivberufIn diesem Teil geht es vor allem um die Ausbildung zum Privatdetektiv in Potsdam und ganz Deutschland. Den ersten Teil über typische Detektiv-Klischees finden Sie hier. Teil 2.1 gibt es hier.


Detektiv-Ausbildung in Berlin: SAB und ZAD


Paula Drope: „Hallo zurück zu M19, dem langen Interview bei Mephisto97.6. Mein heutiger Gast, Patrick Kurtz, ist der Inhaber der Potsdamer Privatdetektei Kurtz. Nachdem wir schon über den Beruf des Privatdetektivs gesprochen haben, reden wir jetzt über Sie, Herr Kurtz, und darüber, wie Sie zu diesem Beruf gekommen sind. Sie haben zuerst Psychologie, Komparatistik, Germanistik und provinzialrömische Archäologie studiert. Wieso haben Sie sich nach dieser ganzen Fächerkombination für den Beruf des Privatdetektivs in Potsdam entschieden. Das klingt für mich so ein bisschen, als wäre da evtl. etwas wie Sherlock Holmes im Spiel gewesen?“

Patrick Kurtz: „Also es war nicht in der Reihenfolge, sondern ich habe mich zwischendrin für den Beruf des Detektivs entschieden. Ich habe das eine Weile gleichzeitig gemacht, Studium und Detektivberuf, bis es nicht mehr funktionierte, weil der Zeitaufwand einfach zu groß geworden ist. Ich bin zum Detektivberuf gekommen, weil ich mal zwischen zwei Studiengängen viel zu viel Zeit hatte – ich musste ein Jahr überbrücken, da die Bewerbungsfrist nicht mehr einzuhalten war.

Dementsprechend habe ich mir überlegt, was ich machen kann in dieser Zeit, und habe dann gesehen, dass der Beruf von einem jetzigen Konkurrenten im Detektiv-Gewerbe als Praktikum angeboten und ziemlich gut vergütet wurde – zumindest laut seiner Anzeige. Ob sie wirklich echt war, da zweifle ich bis heute dran, und dementsprechend habe ich anschließend überlegt, nachdem ich mich dort erst beworben hatte und abgelehnt worden bin (ohne Begründung), dass ich das ja auch selbst machen könnte. Die Überlegung dahinter: Wenn man da als Praktikant gut Geld verdienen kann, dann kann man das sicherlich auch, wenn man selbstständig ist, und dementsprechend machte ich mich schlau, wie man in Deutschland Detektiv wird.

Ich habe dann festgestellt, eigentlich kann das jeder machen, der ein sauberes Führungszeugnis hat – jeder kann das Gewerbe anmelden und sich dann Detektiv nennen. Das ist leider ein großes Problem bei uns in der Branche, dass man keine Ausbildungsstandards hat, weil es dadurch viele Leute gibt, die ohne Rechtskenntnisse und ohne Sachkenntnisse in diesen Beruf einsteigen. Ich habe eine andere Schiene gewählt, indem ich eine Ausbildung zum Detektiv absolvierte, genauer zum IHK-zertifizierten Detektiv in Berlin – an der Sicherheitsakademie. Es ist ein sechsmonatiger Schul-/Studiengang, mit dem man das IHK-Zertifikat erwirbt – im Vollzeit-Präsenzunterricht. Da lernt man eine Menge Leute kennen, unter anderem jede Menge interessanter Kollegen. Man kann Kontakte knüpfen und kommt mit Vorwissen in den Beruf, was ganz entscheidend wichtig ist.“


IHK-Zertifizierung für Privatdetektive


Paula Drope: „Die Industrie- und Handelskammer bietet tatsächliche eine Detektivausbildung an?“

Patrick Kurtz: „Die bieten das nicht selbst an, sondern die Sicherheitsakademie in Berlin bzw. auch die Zentrale Ausbildungsstelle für Detektive im Fernstudiengang – diese beiden Schienen gibt es: einmal im Fernlehrgang und einmal im Präsenzunterricht vor Ort. Am Ende kommt dann die IHK und sagt, wenn sie das alles durchgezogen haben, wenn sie ihre Prüfungen dort bei der Sicherheitsakademie oder bei der ZAD absolviert haben, dann überreichen wir Ihnen das IHK-Zertifikat als Berufsfachkraft Detektiv.“

Paula Drope: „Und wie genau sieht der Unterricht aus? Das wird ja sicherlich mehr sein als Spurenlesen, vielleicht auch noch Recht oder so etwas?“

Patrick Kurtz: „Recht ist ganz entscheidend. Es war das Wichtigste an diesem Unterricht, dass man hinterher ganz genau weiß, was man machen darf als Detektiv und was nicht. Wichtig war auch, dass man mal Praxis bekommt. Das kam leider ein bisschen kurz, aber wir haben uns dort immerhin eine Woche mit Observationen im Feld beschäftigt und die Grundlagen wiederum in der Klasse gelernt mit verschiedenen Büchern, u.a. gibt es da von Glitza ein ganz hervorragendes Buch als Observationsanleitung für Behördenmitarbeiter und private Detektive. Das haben wir durchgearbeitet und ansonsten, ja, Spurenlesen war auch teilweise dabei, ebenso technische Aspekte wie Lauschabwehr oder auch IT-Forensik. Ein relativ breites Spektrum, das wir da abgedeckt haben.“

Paula Drope: „Und das alles in 6 Monaten?“

Patrick Kurtz: „Das alles in 6 Monaten. Gut, man hat 8 Stunden pro Tag, da kann man auch ein bisschen was unterbringen.“


Fingabdrücke | Detektei Brandenburg | Detektiv Potsdam | Privatdetektiv Potsdam
Das Sichtbarmachen und Analysieren von Fingerabdrücken gehört zu den technischen Grundlagen einer professionellen Ausbildung zum Privatdetektiv in Potsdam und der ganzen BRD.

Kriminalistik-Studium als Einstieg in den Detektiv-Beruf?


Paula Drope: „Man kann ja nicht nur eine Detektiv-Ausbildung machen, man kann ja auch etwas in die Richtung studieren, nämlich Kriminologie. War das jemals eine Option für Sie?“

Patrick Kurtz: „Kriminologie geht eigentlich gar nicht so sehr in diese Richtung, da sie die Wissenschaft der statistischen Erfassung von Kriminalität ist. Kriminalistik ginge eher in unsere detektivische Richtung. Ich bin nicht ganz up to date, aber ich glaube, da gibt es nur einen Studiengang in Hamburg und der ist ziemlich teuer, ich meine, 32.000 € oder etwas in der Größenordnung. Es wäre auf jeden Fall ein großer finanzieller Aufwand gewesen, Kriminalistik zu studieren, weil es leider seit Anfang/Mitte der 90er in Deutschland kein Kriminalistikstudium mehr gibt, zumindest kein staatliches.“

Paula Drope: „Aber hätte es Sie gereizt?“

Patrick Kurtz: „Ja, das mit Sicherheit. Ich denke, das würde sehr viele Leute reizen und es würde auch den Standard der Verbrechensaufklärung oder der Detektiv-Aufklärung im Allgemeinen in Deutschland deutlich erhöhen, wenn wir wieder mehr Fachkräfte hätten, mehr Diplomkriminalisten, wie das früher der Fall war. Aber leider hat die Politik entschieden, das abzuschaffen, und bislang gibt es auch keinen Ersatz dafür.“


Eigenschaften erfolgreicher Detektive


Paula Drope: „Sie haben ja schon gesagt, letztlich kann jeder Detektiv werden. Aber um ein guter Detektiv zu werden, was für Eigenschaften gehören dazu. Sagen wir mal, neben einer guten Auffassungs- und Kombinationsgabe?“

Patrick Kurtz: „Ja, das Geistige ist auf jeden Fall sehr, sehr wichtig für unsere Privatdetektive in Potsdam. Man sollte ein bisschen was im Kopf haben und man sollte reagieren können auf unterschiedliche Situationen. Man sollte flexibel sein, man muss Lösungen finden können. Das heißt, wenn man einen schwierigen Fall hat und dann einfach nur davor steht und nicht so richtig weiter weiß, dann ist man nicht geeignet. Wenn man mal nicht weiter weiß, was auch mir in der Anfangsphase passiert ist, dann muss man wissen, an wen man sich wenden kann, wen man fragen kann, wer erfahren ist, wer einem weiterhelfen kann und man muss natürlich auch mit Klienten umgehen können.

Ein Teil der Arbeit ist natürlich, dass man Aufträge akquiriert. Es ist auch wichtig, dass man im Berichtswesen fest im Sattel sitzt, das heißt, Rechtschreibung und Grammatik sollten stimmen. Man muss auch genau festhalten können, was man beobachtet hat, man muss es mit Worten beschreiben können, weil die Berichte ja in vielen Fällen gerichtlich verwertet werden. Wenn man da eine lapidare Beschreibung abliefert, ist das schlecht, dann kann sich der Richter nichts darunter vorstellen. Und dann werden die Ermittlungsberichte relativ schnell wertlos.“


Wie wird man zum Privatdetektiv?


Paula Drope: „Das ist jetzt schon eine ganze Menge an Eigenschaften, die Sie als Detektiv in Potsdam mitbringen müssen. Wann haben Sie die denn an sich entdeckt? Gab es da ein bestimmtes Ereignis, bei dem Sie gesagt haben, ich kann das?“

Patrick Kurtz: „Hmm, nein. Ich habe da nie an mir gezweifelt. Ich habe mir von Anfang an gedacht, dass ich das kann, und habe es dann auch bestätigt gefunden.“

Paula Drope: „Wie sind Sie denn darauf gekommen, mit dem Detektiv-Sein anzufangen?“

Patrick Kurtz: „Wie gesagt: durch dieses Praktikum, das damals ausgeschrieben war. Die Prägung zum Privatdetektiv, die hatte ich schon vorher, z.B. durch Detektiv-Romane, vor allem durch Sherlock Holmes. Schon in der Jugend mit 13/14 habe ich diese Geschichten gelesen und geliebt, mich immer damit beschäftigt und dementsprechend … Ich bin auch, schon seit ich 14 war, Pfeifenraucher und dementsprechend hat das alles sehr gut ineinander gepasst. Die Rädchen haben sich ineinander gefügt.“