„Ein Tag lang Detektiv“ – die Kurtz Detektei Dresden in einem Beitrag für Sachsen Fernsehen


Produktionstalent Benedict „Benno“ Bartsch stellte Privatdetektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Wirtschafts- und Privatdetektei Dresden einen Tag lang Fragen zum Detektivberuf und begleitete ihn bei einer nicht ganz ernst gemeinten Observation. Ein äußerst gelungener Beitrag mit tollen Schnitten, szenischen Bildern aus Dresden und einem Schuss Humor – für Sachsen Fernsehen und Dresden Fernsehen, unter anderem zu sehen in der Dresdner Straßenbahn.

Die Detektei Kurtz bedankt sich beim blutjungen, aber hochtalentierten Drehteam um Benno, Benny und Keno! Nachfolgend das Video und darunter eine Abschrift für Hörgeschädigte. 



„Ein Tag lang Privatdetektiv“


Benedict Bartsch: „Ich bin heute mal einen Tag lang ein Trovato, denn ich schaue mir heute mal an, wie denn eigentlich ein Detektiv arbeitet. Dafür treffe ich Patrick Kurtz. Der hat eine eigene Detektei, ist schon seit Jahren Privatdetektiv. Aber ich frage mich halt: Wie läuft denn eigentlich so eine Observation ab? Was macht ein Detektiv den ganzen Tag? Und vor allem: Sitzt der wirklich den ganzen Tag im braunen Mantel auf der Couch und guckt sich „Die Trovatos“ an und irgendwelche Sherlock-Holmes-Filme? Guck ich mir mal an, let’s go: Ein Tag Detektiv!“


Detektiv – Kurzübersicht zum Beruf


Benedict Bartsch: „Aber mein Outfit für einen Tag lang Detektiv muss natürlich stimmen: Lederjacke, Anglerhut und eine Lupe – so kann ich auch meinem heutigen Boss begegnen: Patrick Kurtz, seit Jahren Detektiv. Ich muss aber mal ganz schnell meine Jacke wieder ausziehen, denn das wird doch ganz schön warm im Sommer. Patrick, seit wann machst du das denn eigentlich so als Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Ich bin seit 2013 in der Branche tätig.“

Benedict Bartsch: „Und wie fing das Ganze an? Wie wird man eigentlich Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Die meisten Kollegen bzw. fast alle Kollegen sind vorher in Ermittlungsbehörden tätig gewesen, das heißt, sie haben bei der Polizei oder auch bei Geheimdiensten, beim Zoll etc. ihre Kenntnisse erworben, um in diesem Beruf tätig werden zu können. Bei mir war das nicht so. Ich war vorher in der Literaturwissenschaft tätig, habe das studiert, habe also etwas vollkommen Anderes gemacht und bin dann über eine Ausbildung zur IHK-Fachkraft Detektiv geworden.“

Benedict Bartsch: „Was für Leute sind das eigentlich, die zu dir kommen und sagen: Ich brauche einen Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Ach, das sind ganz unterschiedliche Leute, die zu uns kommen. Da sind Unternehmen, aber wir haben auch ganz viele Privatleute, quer durch alle Schichten: Wir hatten vom Hartz-IV-Empfänger bis zum A-Promi schon alles Mögliche bei uns. Das Hauptthema bei uns ist Betrug: Privat, ganz klassisch, die Untreue, wie man sie auch kennt von den Klischees.“


Observation – Was ist das, wie geht das?


Benedict Bartsch: „Wie läuft so eine Observation dann ab, wie funktioniert sowas? Macht ihr das dann im Auto?“

Patrick Kurtz: „Die meisten Observationen werden im Auto durchgezogen, wobei dann häufig auch noch ein fußläufiger Anteil mit dabei ist. Das entscheidet sich immer nach Zielperson und Aufgabenstellung. Wir haben aber auch teilweise Observationen mit dem Motorrad oder mit dem Fahrrad. Je nachdem, wie sich unsere Zielperson fortbewegt, da müssen wir uns dann anpassen.“

Benedict Bartsch: „Aber du bist nicht mehr selber als Detektiv unterwegs, oder?“

Patrick Kurtz: „Ich bin nur noch ganz selten in verdeckten Observationen tätig.“

Benedict Bartsch: „Warum?“

Patrick Kurtz: „Weil ich eben das Gesicht meines Unternehmens bin; es wäre unverantwortlich – ich werde zwar nicht häufig wiedererkannt –, aber es wäre trotzdem unverantwortlich, weil ich ja nie wissen kann, ob die Zielperson nicht schon mal einen Zeitungsartikel oder sowas mit mir gelesen hat.“


Die Punica-Flasche – ein Klassiker bei Observationen


Benedict Bartsch: „War doch schön hier [Anmerkung: Elbwiesen]. Aber jetzt haben wir noch einen Termin, oder?“

Patrick Kurtz: „Ja, wir müssen eine Person verfolgen, um zu schauen, was sie so treibt.“

Benedict Bartsch: „Was ist das für eine Person?“

Patrick Kurtz: „Das ist ein Jugendlicher, um den sich die Eltern Sorgen machen, und wir müssen mal gucken, ob die Sorgen begründet sind.“

Benedict Bartsch: „Obwohl Patrick eigentlich nicht mehr observiert, macht er heute für mich eine Ausnahme, um mir den Ablauf zu zeigen. Wir machen uns im Auto auf den Weg zum Termin. Erzähl mal so ein bisschen: Hattest du einen krassen Fall, an den du dich zurückerinnerst, oder irgendwas, das dich bewegt hat?“

Patrick Kurtz: „Also besonders befriedigend ist es, wenn man Leuten wirklich weiterhelfen kann, wenn es auch nicht darum geht, dass man so etwas Unangenehmes aufdeckt wie zum Beispiel eine Untreue, sondern wenn man wirklich Hilfe leisten kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man Familienzusammenführungen bewerkstelligen kann. Da habe ich schon schöne Geschichten erlebt, dass der Vater die Tochter nach 27 Jahren wiedergesehen hat und es dann zu einer großen Family-Reunion kam. Die Leute sind dann auch entsprechend dankbar und das ist ein sehr befriedigendes Gefühl letzten Endes.“

Benedict Bartsch: „So ein bisschen Julia Leischik dann. Was muss man denn als Detektiv so alles können, gibt’s da irgendwelche Voraussetzungen – was muss man mitbringen, um den Job zu machen?“

Patrick Kurtz: „Es gibt ganz, ganz viele Voraussetzungen, die allerdings die wenigsten mitbringen, muss man sagen. Das liegt einfach daran, dass unser Aufgabengebiet so unglaublich groß ist. Wir haben ja nicht nur Observationen, wir haben auch Recherchen. Grips ist erst mal nicht ganz verkehrt, wenn man noch mehr machen möchte als einfach nur simple Observationen. Dann braucht man ganz viel Ausdauer und ganz viel Geduld, weil man auch teilweise lange Standobservationen hat. Das Längste, was ich mal hatte, waren 17 Stunden – im Auto, im Hochsommer, die Sonne knallt den ganzen Tag drauf. Das heißt, da muss man auch ein bisschen hart im Nehmen sein. Wenn man dann allein ist, hat man auch Probleme mit der Notdurft zwischendurch; da darf man dann auch nicht so penibel sein, dass man sagt, ich muss jetzt auf jeden Fall irgendwo noch mal eine tolle Toilette finden, sondern man muss dann zur Not auch mal in die Punica- oder in die Milchflasche reinpinkeln.“


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Was man als Detektiv darf und, vor allem, was nicht


Benedict Bartsch: „Wo liegen denn eigentlich deine Grenzen als Detektiv, also was darfst du auf keinen Fall?“

Patrick Kurtz: „Ich darf es extrem Vieles nicht mittlerweile, das wird auch immer schlimmer. Zum Beispiel war es früher ein Hauptaufgabengebiet von Detektiven, ich meine bis Anfang der 2000er, also noch vor meiner Zeit, dass sie DNA-Spuren für Vaterschaftstests besorgt haben. Das dürfen wir heutzutage nicht mehr. Wir dürfen so ziemlich nichts von dem, was „Die Trovatos“ machen: in Räume reinfotografieren, durch Fenster hineinfotografieren – das ist alles der höchstpersönlich geschützte Lebensbereich. Das ist absolut tabu für uns; das heißt, wir würden uns strafbar machen, wenn wir das täten. Richtmikrofone ausrichten, dass wir also auch Leute abhören …

Benedict Bartsch: „Zum Teil aus dem Auto raus …“

Patrick Kurtz: „Ja, das ist höchst illegal.“

Benedict Bartsch: „Geht sowas überhaupt?“

Patrick Kurtz: „Technisch geht das schon, aber es ist illegal.“

Benedict Bartsch: „Bist du schon mal aufgeflogen?“

Patrick Kurtz: „Ich bin ein einziges Mal aufgeflogen, tatsächlich, und habe aber den Fall dann trotzdem noch lösen können. Ich habe das dann auch tausend Mal im Kopf noch durchgespielt: Wo hättest du dich vielleicht anders verhalten sollen … Wir hatten noch nicht mal das Problem, dass wir der Zielperson aufgefallen wären, sondern einem Bauern, der dort regelmäßig mit seinem Trekker langfuhr. Der wunderte sich eben darüber, dass da zwei Autos standen, versetzt voneinander, also wir hatten noch nicht mal Sichtkontakt zueinander im Zweierteam. Es war einfach so eine blöde Situation, dass durch den Tratsch im Dorf weitergetragen wurde, dass wir da waren. Dementsprechend klopfte irgendwann die Zielperson an mein Fenster.“


Simulation einer Detektiv-Observation


Benedict Bartsch: „Oh Gott, hoffen wir mal, sowas passiert uns jetzt nicht. Wir sind im Stadtzentrum von Dresden und beobachten einen Jugendlichen, um zu prüfen, ob er illegale Dinge macht. Patrick erkennt ihn – natürlich – bei „Maces“ sitzend. Was machen wir jetzt am besten?“

Patrick Kurtz: „Am besten halten wir Abstand und die Zielperson unter Sichtkontakt.“

Benedict Bartsch: „Und wir machen ein Foto, oder?“

Patrick Kurtz: „Ein Foto sollten wir auch machen. Ich tue jetzt so, als würde ich dir was zeigen auf dem Handy; in Wahrheit mache ich aber ein Foto. Im Moment ist es sowieso nicht so wichtig, weil er mit dem Rücken zu uns ist. Aber es kann natürlich immer mal sein, dass sich die Zielperson spontan umdreht. Dementsprechend können wir so tun, als würde ich dir hier einfach was zeigen.“

Benedict Bartsch: „Wäre es riskant, sich jetzt dazuzusetzen? Wo könnte man sich jetzt am besten hinsetzen?“

Patrick Kurtz: „Ich würde mich hier ehrlich gesagt gar nicht dazusetzen, sondern hier drüben ein schattiges Plätzchen suchen mit ein bisschen Sichtschutz und die Zielperson von da unter Kontrolle halten.“

Benedict Bartsch: „So jetzt steht er auf.“

Patrick Kurtz: „Sehr nah. Ich hoffe, er kommt nicht in unsere Richtung, dann müssen wir jetzt nämlich schnell reagieren und uns in Deckung begeben. Aber wir haben Glück: Er geht in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt lassen wir ein bisschen Abstand und gehen dann gleich hinterher.“

Benedict Bartsch: „Unsere Zielperson geht in einen Spielwarenladen. Patrick prüft die Ausgänge, geht aber bewusst nicht hinterher.“

Patrick Kurtz: „Also das geht ins Untergeschoss runter; ich meine, da gibt es keinen weiteren Ausgang. Das heißt, wir würden jetzt – da es sowieso seine Laufrichtung war – versuchen, ihn da vorn wieder abzupassen.“

Benedict Bartsch: „Wir setzen uns gerade hin, da müssen wir auch schon wieder hoch. Unsere Zielperson hat das Geschäft verlassen.“

Patrick Kurtz: „Es sorgt für einen unheimlichen Wiedererkennungswert, wenn man jemandem einmal in die Augen geschaut hat. Das sollte man dringlichst vermeiden beim Observieren.“

Benedict Bartsch: „Das heißt, wir gucken jetzt ein bisschen nach hier.“

Patrick Kurtz: „Und da kommt er jetzt um die Ecke.“

Benedict Bartsch: „Jetzt läuft er weiter die Straße runter.“ 

Patrick Kurtz: „Jetzt sollten wir uns auch wieder in Bewegung setzen und hinterhergehen.“

Benedict Bartsch: „Der Auftrag soll abgebrochen werden, wenn der Jugendliche in die Straßenbahnlinie 7 steigt. Dann fährt er nämlich nach Hause.“

Patrick Kurtz: „Er läuft gerade zur 7. Stellt sich an, geht rein. Ich würde sagen, unser Auftrag ist an der Stelle beendet.“ 

Benedict Bartsch: „Dann gute Fahrt! Und damit ist es ja gegessen für dich.“

Patrick Kurtz: „Für heute auf jeden Fall.“

Benedict Bartsch: „Okay, zugegeben: Der Fall war nicht real. Der Jugendliche, der observiert werden sollte, der war in Wahrheit mein Tonmann Benny. Eine echte Observation mit der Kamera zu begleiten, wäre viel zu gefährlich. Und die Chance, dabei entdeckt zu werden, wäre einfach viel zu hoch.“


Beispiele für Detektiv-Gadgets kurz vorgestellt


Benedict Bartsch: „Bevor das Video endet, möchte mir Patrick noch seine Detektiv-Geräte zeigen. Kannst du mal zeigen, was du so alles in deinem Koffer drin hast?“

Patrick Kurtz: „Ja, sehr gern. Also, die meisten Sachen sind im Alltag eher nicht so gebräuchlich. Das ist vor allem ein Spurensicherungskoffer; den braucht man, wenn man wirklich forensische Spuren sichern möchte: Fingerabdrücke zum Beispiel. Das, was eher für Observationen infrage kommt, sind verdeckte Kameralösungen.“

Benedict Bartsch: „Krass, okay. Das ist eine ganz einfache Armbanduhr, so wie ich sie auch habe in etwa?“

Patrick Kurtz: „Herkömmliche Armbanduhr, ist nicht zu unterscheiden von einer normalen Armbanduhr, und die hat hier eben ein kleines Objektiv drin. Die lässt sich für ganz viele Alltagsobservationen letzten Endes nutzen. Gerade in geschlossenen Räumen, wenn man eng beieinander sitzt – in einem Restaurant ist das zum Beispiel gegeben –, kann man sich einfach hinter die Zielperson setzen und dann sehr unauffällig, indem man den Arm entsprechend positioniert, aufnehmen. Und wenn man es für Tonaufnahmen braucht, was eher selten der Fall ist, wäre es dafür auch noch geeignet. 

Ich habe noch eine andere Kleinigkeit mit: eine Sonnenbrille mit einer ähnlichen Funktionsweise. Da haben wir auch ein Objektiv in der Mitte. Die ist jetzt natürlich nicht so super stylisch bzw., na gut, manche Leute würden sie vielleicht stylisch finden. Fürs Radfahren z.B. wäre das klasse. Wenn man eine Fahrradobservation hat, dann ist es auch ein bisschen schwierig, die Kamera nebenbei zu halten.“

Benedict Bartsch: „Darf ich die mal aufsetzen?“

Patrick Kurtz: „Natürlich!“

Benedict Bartsch: „Und jetzt filme ich euch hier. Das ist wirklich geil.“

Patrick Kurtz: „Steht dir sogar. Erstaunlich gut.“

Benedict Bartsch: „Na ja, wie pflege ich immer zu sagen: Jeschmackssache!“


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Benedict Bartsch und Patrick Kurtz untersuchen einen Spurensicherungskoffer der Detektei Kurtz in der Dresdner Innenstadt.

Dürfen Privatdetektive Waffen tragen?


Benedict Bartsch: „Patrick und ich fahren wieder im Auto. Mir sind noch einige Fragen zu seinem Job eingefallen: Aber als Detektiv ist man nicht bewaffnet unterwegs? Oder ist man das teils bei manchen Observationen?“

Patrick Kurtz: „Es gibt Kollegen, die führen Schreckschusspistolen mit. Man kriegt in der Regel keinen Waffenschein als Detektiv. Man kommt aber auch nicht in gefährliche Situationen in aller Regel. Wir hatten mal ein bisschen Probleme mit einer Rockerbande. Da haben wir ein Mitglied einer Rockerbande observiert, und die sind auch ganz gut darin, Gegenobservationen durchzuführen. Die schützen sich ja alle gegenseitig. Wir hatten nur Budget für einen Sachbearbeiter – das würde ich heutzutage auch nicht mehr machen, sondern da würde ich immer mindestens ein Zweierteam hinschicken zu solchen Observationen. Der eine fiel dann eben leider auf und hat auch entsprechende Drohungen bekommen von der Zielperson. Er ist dann übers Wochenende mit Frau und Kind erst mal weggezogen, hat das Ganze beobachten lassen, ob da irgendwelche Leute nun vor seinem Haus kampieren. Das hat sich letzten Endes alles in Luft aufgelöst, das waren leere Drohungen. Aber es wird einem natürlich schon ein bisschen anders in der Situation als Ermittler. „

Benedict Bartsch: „Vielen lieben Dank noch mal!“

Patrick Kurtz: „Sehr gern!“

Benedict Bartsch: „Das war’s mit diesem Video; in diesem Sinne bis zum nächsten Mal, und: Ciao, Kakao!“


Kurtz Detektei Dresden

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„Hanau-Täter kontaktierte Detektei“ – Kurtz Detektei Frankfurt zur Hanauer Bluttat in der hessenschau des hr (TV)


Sandra Tzschaschel vom Hessischen Rundfunk befragt Privatdetektiv Holger E. im Büro der Kurtz Detektei Frankfurt zu seiner Begegnung mit dem Attentäter von Hanau, Tobias Rathjen, im Oktober 2019 in Dortmund. Nachfolgend das Video und darunter die Abschrift.



„Tobias R. wollte Detektei beauftragen“


Artikel auf hessenschau.de


Der mutmaßliche Täter Tobias R. hat im Juni 2019 offenbar Kontakt zur Wuppertaler Kurtz Detektei aufgenommen. Er wollte die Detektei beauftragen, Kontakte zum BND, zu Nachrichtendiensten und der Bundeskanzlerin herzustellen. Detektei-Inhaber Patrick Kurtz erklärte dem hr, dass ein Ermittler sich im Oktober 2019 mit Tobias R. in Dortmund getroffen habe. Es sei aber nicht zu einer Beauftragung gekommen, da der Mann offenbar unter Verfolgungswahn litt. In einer Branche, die sich auch mit Abhörschutz und Lauschabwehr beschäftigt, sei der Mann jedoch kein Einzelfall gewesen. „Täglich rufen Leute an, die unter Verfolgungswahn leiden.“ Ausländerfeindlich habe er sich nicht geäußert.

Bereits am Morgen hatte Generalbundesanwalt Peter Frank bestätigt, dass die Bundesanwaltschaft schon im vergangenen November Kontakt mit dem mutmaßlichen Attentäter von Hanau hatte. Damals sei bei seiner Behörde eine Anzeige des Mannes eingegangen. Er habe darin Strafanzeige gegen eine unbekannte geheimdienstliche Organisation gestellt.


„Hanau-Täter kontaktierte Detektei“ – hessenschau


Sandra Tzschaschel: „Tobias R., der mutmaßliche Täter aus Hanau, er radikalisierte sich im Internet. Allein, ohne rechtsextremes Netzwerk. Davon gehen die Behörden aus. Er gilt als zurückgezogener Mensch. Aber Tobias R. suchte weit vor seiner Tat Kontakt, suchte Beweise für seine Wahnvorstellungen, wandte sich im vergangenen Jahr an eine Detektei. Im Oktober kam es sogar zu einem persönlichen Gespräch in Düsseldorf. Was er wollte, beschreibt Holger E. heute mir und seinem Chef bei einem Gespräch in Frankfurt.“

Detektiv „Holger E.“: „Er brauchte von uns unsere Mitarbeiter, BND oder MAD, oder am besten noch Verfassungsschutz oder am allerbesten Frau Merkel. Wir sollten ihm den Kontakt ermöglichen und sollten ihm Telefonnummern geben. Er fing auch sofort an und hat mir seinen Werdegang von Kindesbeinen an erzählt. Und hat mir auch Passagen aus diesem „Manifest“ vorgelesen.“


Tobias Rathjel kontaktierte die Behörden eigenständig


Sandra Tzschaschel: „Tobias R. wandte sich auch an den Generalbundesanwalt in Karlsruhe wegen seiner Angst vor einer Geheimorganisation, und nicht nur dort suchte er die Aufmerksamkeit.“

Holger Schmidt, Terrorismusexperte: „Ich habe den Eindruck, er hat sich auch an Landesstaatsanwaltschaften gewandt und nach meinem Eindruck auch mit hessischen Behörden umfangreichen Schriftverkehr geführt. Nach meinem Eindruck hat er das, was ihn beschäftigt hat, dass es eben eine Verfolgung, eine Macht, irgendetwas Komisches gibt, was ihm nachstellt, mit zahlreichen Behörden besprochen.“


Noch immer kein bundesweites Waffenregister


Sandra Tzschaschel: „Was niemandem aufstieß: Tobias R. hatte Waffen. Legal. Zwei waren auf seiner Waffenbesitzkarte eingetragen, ausgestellt 2013 von der zuständigen Kreisbehörde – an einen 43-jährigen Mann mit Wahnvorstellungen. Ein bundesweites Waffenregister existiert nicht.

Holger Schmidt: „Die Frage, wer eine Waffe bekommt, wer sie führen darf und welche Rechte damit einhergehen, also Waffenschein oder Waffenbesitzkarte – das ist Sache der Länder beziehungsweise der Kommunen. Nach meinem Eindruck gibt es bisher keine Möglichkeit, das zentral abzufragen, sondern es ist jeweils immer eine Frage der beteiligten regionalen Behörden. Ob das so bleiben kann, das ist jetzt natürlich die Frage.“


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Informationssystem der Behörden nicht mehr zeitgemäß


Sandra Tzschaschel: „Seine Tötungs- und Terrorabsichten hat Tobias R. für sich behalten. Keine Andeutung hierzu, auch nicht gegenüber den Detektiven.“

Detektiv „Holger E.“: „Er hatte für mich nicht den Eindruck eines Gefährders gemacht. Und ich bin Sicherheitsberater, ich hab auch ein gewisses Gespür für Leute, die gefährlich werden können.“

Sandra Tzschaschel: „Zehn Menschen erschoß Tobias R., und die Detektive fragen sich, warum niemand ihm rechtzeitig seine Waffen wegnahm.“

Detektiv „Holger E.“: „Das ist alles bei uns schlecht organisiert bei der Polizei, einfach weil das nicht zentral gemacht wird. Der Beamte, der vorne sitzt am Pult in der Polizeistation, der muss mit ein paar Klicks und dem Namen und dem Geburtsdatum sofort sehen: Was ist das überhaupt für einer?“

Sandra Tzschaschel: „Zweieinhalb Stunden hat das Gespräch damals gedauert. Die Detektive haben ihre weitere Unterstützung angeboten. Tobias R. hat aber den Kontakt zu ihnen abgebrochen. Vier Monate vor seiner Terrortat in Hanau.


Richtigstellung


Das Treffen unseres Unnaer Detektivs Holger E. mit Tobias Rathjen fand nicht in Düsseldorf, sondern im Landhaus Dieckmanns in Dortmund statt.


Unser Beileid gilt den Opfern und ihren Angehörigen.


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„Hanauer Attentäter suchte Hilfe bei Detektei“


Bericht über die Detektei Kurtz und Tobias R. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung


Der Attentäter von Hanau hat sich im Oktober 2019 mit einem Detektiv getroffen. Er bat ihn um Hilfe, weil er sich von einem Geheimdienst beschattet sah. Die Aussagen, die Tobias R. damals machte, stützen das Bild eines geisteskranken Täters.


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Wahnbild: Gedanken als Blaupause für amerikanische Politik


Der Hanauer Massenmörder Tobias R. hat nach Informationen der F.A.Z. im Juni des vergangenen Jahres Kontakt zur Detektei Kurtz aufgenommen, von der er sich Unterstützung bei der Aufdeckung eines von ihm wahnhaft imaginierten Geheimdienstes erhoffte. R. hätte am Telefon erklärt, dass in Deutschland nur die Bundeskanzlerin und der Verfassungsschutzpräsident von der Existenz dieses Geheimdienstes wüssten, sagt Kanzleiinhaber Patrick Kurtz. R. habe gehofft, dass die Detektei, die mit guten Beziehungen zu Sicherheitsbehörden wirbt, ihm einen Kontakt beim Verfassungsschutz vermitteln könne, um die Sache aufzuklären. „Wir haben das natürlich abgelehnt; uns war auch recht schnell klar, dass bei dem Mann psychisch etwas nicht in Ordnung ist“, sagt Kurtz.

Nach mehreren weiteren Telefonaten erklärte sich Holger E., ein leitender Mitarbeiter der Detektei, dennoch zu einem Treffen bereit, das für den 24. Oktober 2019 in einem Gasthof in Dortmund angesetzt wurde. „Herr R. machte auf den ersten Blick einen aufgeräumten Eindruck“, sagt Holger E. „Grauer Anzug, schwarze Schuhe, helles Hemd, kurze Haare, gepflegtes Äußeres.“ Bei dem Treffen habe R. ihm diverse Passagen aus einem mitgebrachten Dokument vorgelesen; daraus sei hervorgegangen, dass R. bereits seit frühen Kindestagen Stimmen hört, und, dass er glaubt, seine Gedanken würden aus seinem Kopf gestohlen und als Blaupause für die amerikanische Filmbranche und die Politik des amerikanischen Präsidenten genutzt.


„Er wirkte auf mich nicht gewaltbereit“


Holger E. ist sich sicher: „Das waren dieselben Passagen, die jetzt auch in diesem 24 Seiten langen Dokument auftauchen, das oft als Manifest des Täters bezeichnet wird.“ Die fremdenfeindlichen Abschnitte des Manifestes habe R. ihm damals allerdings nicht vorgelesen; auch nicht jene, die Andeutungen eines geplanten Anschlags enthalten.

„Er wirkte auf mich nicht gewaltbereit und hat auch nichts von seinem Waffenschein erwähnt“, sagt Holger E. Bei der Detektei würden sich fast täglich Menschen mit psychischen Störungen melden, die etwa glauben, dass ihre Wohnung abgehört wird, oder dass sie mit Strahlen beschossen werden. Anzeige bei der Polizei würde nur erstattet, wenn auch Hinweise auf Gewaltbereitschaft vorlägen.


Große Zahl an psychisch gestörten Anrufern


Tobias R. habe sich von vielen anderen psychisch kranken Mandanten insofern unterschieden, als dass er überdurchschnittlich intelligent und eloquent und zur Bewältigung des Alltags fähig gewirkt habe. „Ich habe ihn so verstanden, dass er auch längere Zeit beschäftigt war, zum Zeitpunkt unseres Gespräches aber wohl nicht mehr“, sagt Holger E. „Er schien aber keine Geldsorgen zu haben.“ Soziale Kontakte habe Tobias R. nicht erwähnt, mit Ausnahme eines Freundes, der an verschiedenen Stellen in seinem Manifest als Gesprächspartner auftaucht.

Aber warum wurde überhaupt ein Treffen mit Tobias R. vereinbart, wenn doch aus den Telefonaten schon klar hervorging, dass der Mann keinen Detektiv brauchte, sondern einen Arzt? „Die Leute, die sich bei uns melden, haben oft schon viele erfolglose Therapieversuche hinter sich“, sagt Kurtz. Manchmal könne es ihnen helfen, wenn sie den Eindruck erhielten, dass sich jemand um ihre Probleme kümmere. Holger E. sagt, er habe Tobias R. zum Ende des Gesprächs gebeten, ihm die zentralen Passagen seines Manifests doch einmal zusammenzustellen und zuzusenden; er werde dann sehen, was er für ihn tun könne – gehört habe er von R. danach nie wieder.


Hinweise


Der Originalartikel von Constantin van Lijnden erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.). Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


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