Exkurs: So schreiben Sie einen Detektivroman


Kaum ein literarisches Genre ist so beliebt wie der Kriminalroman. Insbesondere Geschichten, die sich um Detektive mit einer eigenwilligen Persönlichkeit ranken, werden immer wieder gerne gelesen. Deshalb ist ein Krimi mit einem unverwechselbaren Charakter als Hauptermittler ein erfolgversprechender Einstieg in den Literaturbetrieb für alle, die davon träumen, Schriftsteller zu werden.

Doch auch ein Krimi lebt nicht nur von seinem Hauptcharakter allein. Wer ein gutes Buch schreiben will, muss auch die handwerklichen Techniken beherrschen, die aus einer Kriminalgeschichte ein spannendes Lesevergnügen machen.


Vor dem Schreiben kommt das Lesen


Wie bei jedem Genre gilt auch beim Verfassen eines Detektivromans die Grundregel, dass der Autor wissen sollte, wovon er schreibt. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein angehender Kriminalschriftsteller selbst einen Mord begehen oder über Berufserfahrung als Privatermittler verfügen muss. Wichtig ist vielmehr, dass vor dem eigentlichen Schreiben ein Konzept festgelegt und später mit dem Plot und den handelnden Figuren ausgefüllt wird.

Zu diesem Konzept gehört zunächst die Bestimmung des Untergenres. Wer sich mit der eigenen Heimat besonders verbunden fühlt, kann sich beispielsweise für einen Regionalkrimi entscheiden, während ein gelernter IT-Spezialist seine Geschichte vielleicht lieber in der Welt der Nerds und Hacker ansiedelt. Auch die Perspektive, aus der die Handlung erzählt wird, spielt eine große Rolle für die Wirkung eines Krimis. Um ein Gespür für das Genre zu bekommen, empfiehlt das Schreibportal www.buchschreiben.com, möglichst viele Romane aus diesem Bereich zu lesen. Außerdem kann für alle, die selbst Roman-Schriftsteller werden wollen, das Verfassen von Fan-Fiction eine gute Fingerübung sein.


Interessante Charaktere machen die Geschichte lebendig


Da Detektivromane von der Figur des Ermittlers geprägt werden, sollte ein Schriftsteller besonders viel Mühe auf die Darstellung seines Hauptcharakters verwenden. So versuchen die meisten Krimi-Autoren, ihrem Detektiv möglichst ungewöhnliche Eigenheiten anzuschreiben, die ihn aus der Masse der Buchdetektive herausstechen lassen. Doch man darf dabei nicht vergessen, auch eine glaubwürdige Persönlichkeit und eine interessante Hintergrundgeschichte zu konstruieren, die es dem Leser ermöglichen, sich mit der Figur zu identifizieren. Besonders spannend wird die Erzählung, wenn mit dem Fortlauf der Handlung auch eine Charakterentwicklung beobachtbar ist.


Sherlock Holmes in chair; Detektei Weinheim, Detektiv Speyer, Privatdetektiv Mannheim
Wer mit seinem Kriminalroman erreichen möchte, dass sich der Leser bei der Lektüre selbst wie ein Privatdetektiv fühlt, hat während der Textkomposition viel zu beachten. 

Ohne guten Plot ist es nur ein halber Roman


Auch der Einstieg in den Plot sollte mit interessanten Details versehen sein, die die Neugier des Lesers wecken. Anders als bei den meisten Genres sind bei Kriminalromanen längere Einleitungen zu vermeiden. Stattdessen präsentiert ein geschickter Kriminalautor gern bereits frühzeitig das Problem, das es aufzuklären gilt. Durch einen Wechsel von Hinweisen, Herausforderungen und Rückschlägen kann die Spannung aufrechterhalten werden. Klischees und bekannte Handlungsabläufe sollten dabei möglichst vermieden werden. Stattdessen sorgen interessante und individuelle Nebencharaktere und lebensnahe Szenen für gute Unterhaltung.

Zum Abschluss folgt für gewöhnlich die Auflösung des Falles, die sich logisch aus der Erzählung herleiten lässt, im Idealfall aber dennoch für den Leser überraschend ist. Und wer mehr als nur ein Buch schreiben will, weil genügend Ideen für eine ganze Roman-Reihe vorhanden sind, kann mit einem Cliffhanger die Neugier auf weitere Bände wecken.


Verfasserin: Melanie Schultz

 

Kurtz Detektei Mannheim und Rhein-Neckar

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Detektei-Inhaber Patrick Kurtz im Interview mit ze.tt, dem Jugendmagazin der Zeit


Salopper Zeitungsartikel über den Detektivberuf


Patrick Kurtz, der Inhaber der Kurtz Detektei Rostock und Mecklenburg-Vorpommern, gab Claudia Wiggenbröker von ze.tt, dem Jugendmagazin der Zeit, ein Interview. Im Ergebnis steht ein salopper Beitrag über den Detektivberuf, der in Teilen mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist:


Beschatten, verfolgen, verhaften? So arbeitet ein Privatdetektiv wirklich


Ein altes Fabrikgebäude am Stadtrand. Zwei Schatten schleichen durch die Nacht, ein Aktenkoffer wechselt den Besitzer. Plötzlich löst sich eine dritte Gestalt aus der Dunkelheit. „Schluss mit den Spielchen“, sagt der Privatdetektiv mit vorgehaltener Waffe – passieren solche Szenen, wie wir sie aus Detektivserien kennen, in der Realität auch so? Voll nicht, erklärt Patrick Kurtz. Und er wird’s wissen, denn er ist wirklich Privatdetektiv.

Die aktive Überwältigung von Tätern entspricht nicht der Realität. Anstatt Gangster selbst dingfest zu machen, halten sich Patrick und seine Kollegen im Hintergrund: „Wir sind passive Beobachter. Detektive beeinflussen das Geschehen nicht, sondern dokumentieren es gerichtsfest. Wir wollen gar nicht, dass man uns bemerkt“, erklärt er. Was bei den Trovatos oder bei Privatdetektive im Einsatz passiert, sei Kokolores.


Detektive sind Einzelgänger


In der Regel ermittelt Patrick auch nicht bei Verbrechen – sondern bei Vergehen. Die meisten Fälle drehen sich um das Thema Betrug. „Zum Beispiel beauftragen uns Unternehmen, wenn sich ein Mitarbeiter auffällig oft krankmeldet. Wir finden dann heraus, ob er für eine andere Firma arbeitet oder in Urlaub fährt – statt krank zu Hause zu sein.“ In der Regel landen die Streitigkeiten selten vor Gericht: „Dass der Betrug strafrechtlich verfolgt wird, ist nur in einem geringen Teil der Fälle so. Und wenn es zum Streit kommt, dann eher vor dem Arbeits- statt vor dem Strafgericht.“ Meistens könnten sich die beiden Parteien aber auch ohne einen Richter einigen.

Ein anderer Mythos über Privatdetektive trifft dagegen zu: „Die Ein-Mann-Detekteien, die man aus Filmen kennt, entsprechen tatsächlich der Wahrheit“, erklärt Patrick. „Eine Detektei, die viele Festangestellte hat, ist sehr selten.“ Patrick bestätigt als Ausnahme die Regel: Er hat seine eigene Detektei gegründet, ist in ganz Deutschland und der Schweiz tätig. Er hat inzwischen fünf Festangestellte. Daneben bearbeiten über 40 selbstständige Detektive die Aufträge, die Patrick ihnen zuweist.


„Du kannst nicht in den Verkehr rasen“


Im Gespräch mit Patrick fällt auf, dass er häufig Wörter wie Observation oder Zielperson verwendet. Das sind die beiden Begriffe, um die sich der Alltag eines Detektivs hauptsächlich dreht. „Der Großteil unserer Arbeit sind Observationen“, sagt Patrick. Die seien allerdings weniger spannend, als uns viele Filme glauben machen wollen: „Es kann schon sein, dass man 17 Stunden lang eine Tür anstarren muss, aus der niemand herauskommt.“ Geduld sei deshalb die Eigenschaft, die ein Detektiv auf jeden Fall mitbringen müsse.

Observationen müssen allerdings nicht immer öde sein. Genau das ist der Part, den Patrick am meisten an seinem Job liebt: Der Zielperson auf den Fersen zu bleiben, wenn es schwierig wird. Das heißt allerdings nicht, dass Detektive mit wild quietschenden Reifen und einer Waffe im Anschlag durch die Stadt rasen. „Das funktioniert nicht wie bei Til Schweiger, der im Tatort herumballert. Aber es macht Spaß, wenn sich die Zielperson viel bewegt, sodass man hochkonzentriert sein muss, um ihr überhaupt folgen zu können.“

Das funktioniere allerdings nicht immer: „Es kann passieren, dass man den Sichtkontakt zur Zielperson verliert. Wenn sie zum Beispiel noch über die Ampel fährt, obwohl die bereits rot ist. Wenn der Gegenverkehr schon von der anderen Seite kommt, kann man natürlich nicht mehr weiterfahren“, erzählt Patrick. Viele Auftraggeber hätten allerdings wenig Verständnis dafür. „Sie meinen dann, dass schlecht gearbeitet wurde. Aber man kann nun mal nicht in den laufenden Verkehr reinrasen.“


Fingerabdrücke sichern; Detektiv Rostock, Detektei Rostock, Privatdetektiv Mecklenburg-Vorpommern
Auch Spurensicherung und -auswertung zählt zu den Aufgabengebieten privater Ermittler wie unserer Rostocker Detektive. 

Schuldner sind der Schrecken


Zu Patricks Auftraggebern gehören neben Unternehmen auch Privatpersonen. Die Fälle sind oft so klassisch, wie man sich das vorstellt: Ein eifersüchtiger Ehepartner setzt die Detektive auf die bessere Hälfte an. Diese Aufträge sind oft leichter zu beackern als andere: „Die mutmaßlich betrogene Ehefrau hat natürlich jede Menge Informationen über ihren Mann. Sie könnte uns Namen, Adressen, Fahrzeugnummer liefern. So können wir planen, wann und wo eine Observation sinnvoll wäre.“

Schwieriger sind dagegen solche Fälle: „Wenn Leute Geld verliehen haben und der Schuldner ist danach spurlos verschwunden – dann existieren meistens relativ wenig Informationen über den. Und wenn, dann häufig gefälschte“, sagt Patrick. „Da geht es natürlich in erster Linie um Recherche: Wer ist die Person wirklich und wo hält sie sich auf?“


Betrügende Partner/innen überführen? 350 Euro, bitte


Wie teuer es für Patricks Klienten wird, kann man meistens nicht vorhersagen. „Es kann passieren, dass wir einen mutmaßlichen Ehebrecher observieren und er innerhalb von zwei Stunden in den Puff geht. Dann ist die Sache erledigt.“ Im Idealfall könne der Betrogene seinen Partner schon mit 350 Euro überführen. „Genauso kann es sein, dass man jemanden tage- oder wochenlang beobachtet und überhaupt nichts Relevantes passiert.“

Es gebe allerdings Erfahrungswerte, erklärt der Detektiv. Sehr teuer kann es zum Beispiel beim Thema Unterhalt werden: Bekommt jemand nach seiner Scheidung Unterhalt vom Ex-Ehepartner, gilt der Anspruch nur, solange man wirklich Single ist. „Deshalb verheimlichen die Leute oft eine neue Beziehung – und machen daraus ein richtiges Versteckspiel: Sie mieten zwei Wohnungen an, obwohl sie zusammenleben. Parken kilometerweit weg, damit keiner das Auto sieht. Verkleiden sich.“

In solchen Fällen müssen die Detektive viel Zeit investieren. Denn sie müssen nachweisen, dass es sich wirklich um eine Beziehung handelt – und nicht nur um eine Affäre. „Das kostet dann meistens so um die 5.000 Euro“, erklärt Patrick. Wem das zu teuer ist, der kann ein Maximalbudget für seinen Auftrag festlegen, das die Detektive nicht überschreiten dürfen.


Nicht nur Sherlock raucht


Denkt man an den berühmten Sherlock Holmes, gibt es noch ein Detektiv-Klischee, das auf Patrick zutrifft: Er raucht ebenfalls Pfeife. Und für Kriminalromane hat er sich sowieso schon immer begeistert. Dadurch ist er allerdings nicht auf seinen Job gekommen – sondern durch eine Anzeige. In der wurden Praktikanten für den Detektivberuf gesucht. Zu diesem Zeitpunkt brauchte Patrick eine neue Aufgabe: „Nach meinem Bachelor habe ich einen Studiengang ausgesucht, den ich nicht direkt im Anschluss machen konnte. Die Bewerbungsfristen lagen einfach doof. Deshalb musste ich ein Jahr überbrücken.“

Also kratzte er seine letzte Kohle zusammen und machte sich auf den Weg nach Berlin, um dort einen Detektiv-Lehrgang zu machen. Er machte sich selbstständig – und wollte eigentlich auch sein Studium fortsetzen. Aber irgendwann wurde das Arbeitspensum dann zu viel. Mittlerweile bleibt Patrick auch kaum noch Zeit, um selbst Observationen zu fahren. Stattdessen kümmert sich der Gründer darum, sein Unternehmen nach vorne zu bringen.


Den Originalbeitrag der ze.tt finden Sie hier.

 

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Der Privatdetektiv in der Literatur – Teil 3 | Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes: „A Study in Scarlet“ und die Anfänge


Sherlock Holmes: Synonym für den Detektivberuf


Wie wir aus den Teilen 1 und 2 unserer Reihe „Der Privatdetektiv in der Literatur“ wissen, wird die Figur des typischen Detektivs bis heute gerne den Engländern zugeschrieben, obwohl sie eher den Amerikanern und Franzosen zu verdanken ist. Im heutigen dritten Teil werden wir sehen, warum das so ist. Wie sich unschwer vermuten lässt, kann es dabei nur um einen gehen: Sherlock Holmes! Es passiert nicht oft, dass eine literarische Figur derart erfolgreich und originell ist, dass sie sogar bis in die Realität der Gegenwart hinein als Synonym für einen ganzen Berufszweig gilt – und das seit fast eineinhalb Jahrhunderten. Doch warum ist das so? Gerrit Koehler von der Kurtz Detektei Köln geht dieser Frage auf den Grund.


Inspiration durch zeitgenössische Granden: Poe, Émile Gaboriau, James M. Barrie und Robert Louis Stevenson


Die Autoren Poe und Gaboriau hatten mit ihren Detektiven Dupin und Lecoq bereits Mitte des 19. Jahrhunderts große Erfolge gefeiert, die noch neue Gattung der Detektivgeschichte etabliert und ganz zweifellos einen jungen schottischen Beamtensohn aus Edinburgh schon in seiner Kindheit beeindruckt: Arthur Conan Doyle, später „Sir“. 1859 geboren, wird er mit neun Jahren auf ein Jesuiten-Internat in England geschickt, da seine Mutter ihn vom depressiven und trinksüchtigen Vater fernhalten will. Die dunkle und depressive, oft einsame Stimmung dieser Jahre spiegelt sich später in seinen Geschichten wider, doch prägen sollten ihn vor allem die Jahre danach: Zurück in Edinburgh widmet sich der junge Doyle dem Medizinstudium an der örtlichen Universität, um Arzt zu werden. Nach wie vor inspiriert von Poe und anderen zeigt er sich fasziniert von der Welt der Geschichten und Erzählungen. Bereits in seinen Jahren auf dem Internat bewies er, dass er spannende und originelle Geschichten erzählen kann – ein Talent, dass er von seiner geliebten Mutter geerbt hatte. Das bringt ihn auf der Universität in Kontakt mit Gleichgesinnten, so z. B. die Schotten James M. Barrie und Robert Louis Stevenson, die später selber Erfolge als Autoren feiern sollten (Peter Pan bzw. Die Schatzinsel und Jekyll & Hyde) und mit denen er ein Leben lang befreundet blieb.


Prägender Einfluss: Dr. Joseph Bell aus Edinburgh


Als Mediziner, der sich schon früh zur Literatur hingezogen fühlt, findet Doyle einen Menschen, der sich alles andere als der Literatur verschrieben hat, den jungen Autor aber nicht nur sehr prägt, sondern ihn sogar maßgeblich zu seiner wichtigsten Hauptfigur inspiriert: Dr. Joseph Bell, Dozent und Lehrer Conan Doyles an der Universität von Edinburgh. Obwohl Mediziner, ist es Bell, der erstmals die Methode der Deduktion, des genauen Beobachtens und Herleitens, in die Kriminalistik bringt. An vielen der zeitgenössischen Kriminalgeschichten stört Doyle, wie er später sagt, dass der Ermittler viel zu oft durch Zufall auf die Lösung stößt, oder dass der Weg zu dessen Schlussfolgerungen erst gar nicht beschrieben wird. Durch seine Arbeit mit Joe Bell kommt er auf die Idee, wissenschaftliche Analysen in die Detektivarbeit einfließen zu lassen. Bells persönlicher wie literarischer Einfluss auf den jungen Medizinstudenten und Autor Doyle kann daher gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, und auch die Detektei Kurtz hat Dr. Bell aus diesem Grunde bereits einen Beitrag gewidmet.


Doyles Honorar für den ersten Holmes-Roman: 25 Pfund


1882 schließt Conan Doyle sein Studium ab und wird praktizierender Arzt, unter anderem auf einem Walfänger (Heute dreimal ins Polarmeer gefallen). Das Schreiben bleibt sein Hobby, und er lässt immer wieder eigene Erfahrungen und Personen aus seinem Leben in seine Geschichten einfließen, auch seine Leseerfahrungen prägen ihn. Diese Melange aus den Kriminalgeschichten und Schauerromanen seiner Zeit einerseits und der hochmodernen wissenschaftlichen Analytik des Dr. Bell andererseits ist die Grundlage einer Figur, die maßgeblich zur Popularität der Detektivgeschichte beitragen sollte: Sherlock Holmes hat im November 1887 in Eine Studie in Scharlachrot (A Study in Scarlet) seinen ersten Auftritt.

Conan Doyle hatte neben seiner Tätigkeit als Arzt bereits erste Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Kurzgeschichten in den damals beliebten Literaturmagazinen gesammelt, und auch der erste Holmes-Roman A Study in Scarlet wird zunächst nicht in Buchform veröffentlicht, sondern im Beeton’s Christmas Annual, einem Magazin für Geschichten aller Art. Doyle schreibt den Roman im Alter von 27 Jahren in nur drei Wochen. Nachdem er von diversen anderen Verlagen und Magazinen abgelehnt worden ist, erhält Conan Doyle von Beeton’s damals lediglich 25 Pfund für die Geschichte und aller Rechte an ihr – bekommt also später auch kein weiteres Geld dafür! Das sollte sich bekanntermaßen mit den folgenden Detektiv-Geschichten um Sherlock Holmes schnell ändern. Wer diese alte Ausgabe des Magazins heute noch „zufällig“ zu Hause herumliegen hat, kann sich glücklich schätzen: Bei Erscheinen 1887 für einen Shilling zu erstehen, wurde eins der raren verbliebenen Exemplare von Sherlock Holmes‘ erstem Auftritt 2007 bei Sotheby’s für 156 000 Dollar versteigert!


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Die Erstausgabe von „A Study in Scarlet“ in Beeton’s Christmas Annual. © Museum of London

Holmes und Watson: Beginn einer legendären Freundschaft


A Study in Scarlet enthält bereits fast alles, was den Mythos Sherlock Holmes bis heute ausmacht und Journalisten bei Interviews über die reale Arbeit der Kurtz Detektei Köln stets dazu bewegt, den Roman-Detektiv zu thematisieren: Dr. Watson wird als Erzähler eingeführt, die Ereignisse werden keinesfalls als Fiktion, sondern als reale Fakten dargestellt – ein „Kniff“, der sich in der klassischen viktorianischen Literatur großer Beliebtheit erfreut. Und auch in der liebevollen Hommage an die spannenden Kriminalgeschichten jener Zeit – Patrick Kurtz‘/Aidan Johnstones Livingstones Mahnung – findet dieses Stilmittel Verwendung, unter anderem erlebt dort unser Freund Dr. Joseph Bell einen Kurzauftritt.

In A Study in Scarlet lernt Watson seinen späteren Freund Holmes im Jahre 1881 kennen: Zurück aus dem Afghanistan-Krieg und auf Wohnungssuche erfährt der Militärarzt John Watson von einem Bekannten, dass ein gewisser Sherlock Holmes jemanden sucht (heute wäre das ein WG-Partner), um sich die Miete für seine Wohnung in der Baker Street 221b zu teilen – vor dessen exzentrischem Auftreten solle er sich jedoch in Acht nehmen … Die Adresse ist zu Doyles Zeiten noch fiktiv, da die Baker Street damals nur bis zur Nummer 85 durchnummeriert war, heute hingegen existiert sie und ist an leicht versetzter Stelle ein beliebter Ort für Sherlock-Holmes-Pilger (Sherlock Holmes Museum, Baker Street, London). Watson und Holmes lernen einander kennen, und Watson zieht bei Holmes ein – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Watson erfährt, dass sich Holmes, der brillant in den Wissenschaften ist, als „beratender Detektiv“ (englisch: „Consulting Detective“) verdingt und dass es sich bei den „Gästen“, die ständig ein- und ausgehen, um Klienten handelt. Die Zimmerwirtin der beiden, die erst im darauffolgenden Roman Das Zeichen der Vier (The Sign of the Four) „Mrs. Hudson“ heißen wird, taucht ebenso bereits auf wie Inspektor G. Lestrade, der mit seinen eher konventionellen Methoden Holmes oft spöttisch gegenübersteht, allerdings noch weitaus mehr als einmal auf die Hilfe des Querdenkers angewiesen sein wird.


Visitenkarte Sherlock Holmes; Consulting Detective Cologne, Private Investigator Cologne
Kostenlose Visitenkarte aus dem Sherlock Holmes Museum in der Baker Street, London.

Typische Holmes-Klischees: nicht Doyle ist „der Schuldige“, sondern sein Illustrator Sidney Paget


Andere Schlüsselfiguren und -elemente indes kommen noch nicht in A Study in Scarlet vor, sondern werden erst in späteren Kurzgeschichten hinzugefügt: Holmes‘ mutmaßlich große Liebe, Irene Adler, hat 1891 in Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) ihren ersten und einzigen Auftritt als handelnde Person; Holmes‘ Nemesis und Erzfeind James Moriarty betritt die Bühne in Das letzte Problem (The Final Problem) aus dem Jahre 1893. Auch die für uns heute so typische Optik von Sherlock Holmes ist keinesfalls von Anfang an gesetzt: Das für Holmes und seitdem für alle Detektive unerlässliche Vergrößerungsglas findet zwar schon im ersten Fall Verwendung, das Outfit mit Deerstalker-Mütze und Inverness-Mantel jedoch erst viel später. Die Mütze wird kurioserweise in keiner der Geschichten explizit erwähnt, sondern höchstens angedeutet (erstmals 1892 in Silberstern (Silver Blaze)). Vielmehr geht die Darstellung mit dem Deerstalker auf eine eigene Vorliebe des Illustrators Sidney Paget zurück, der 37 Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes sowie den Roman Der Hund der Baskervilles illustrierte. Der Inverness-Mantel indes wird von Doyle nicht einmal angedeutet, auch hier hat Paget mit seinen Illustrationen von seiner künstlerischen Freiheit umfassend Gebrauch gemacht.

Die Pfeife, die im Zusammenhang mit Sherlock Holmes gerne als eher exotisches „Calabash“-Modell dargestellt wird, taucht in den Geschichten zwar in diversen Beschreibungen auf, jedoch nie als besonderes Modell. Die Calabash-Form geht vielmehr auf die Theateraufführungen des Londoner Royal Court Theatre zurück, das bereits 1893 mit Sherlock-Holmes-Stücken große Erfolge feiern konnte: Man suchte ein Modell, das auch auf große Entfernung sichtbar war, und entschied sich für die Calabash, die mit ihrem großen, kelchartigen Pfeifenkopf alles andere als unauffällig ist – und somit für Detektivarbeit eher ungeeignet, denn wie auch unsere Detektive aus Köln bestätigen können, ist diskrete Unauffälligkeit damals wie heute das A und O bei Observationen, Befragungen und Recherchen!


braune Calabash-Pfeife; Detektivbüro Köln, Privatdetektei Köln, Personenüberwachung Köln
Eine Calabash-Pfeife ist durch ihre Größe und auffällige Form seit jeher völlig ungeeignet für unauffällige Detektiv-Arbeit. Heute würde die Pfeifenart natürlich kaum noch eine Rolle spielen, da Personen, die Pfeife rauchen, per se auffallen.

Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung – heutige Detektive haben viel von Holmes gelernt


A Study in Scarlet erregt die Aufmerksamkeit eines amerikanischen Herausgebers, der auf der Suche nach einer Kriminalgeschichte für eine neue Literatur-Zeitschrift in England ist. 1890 veröffentlicht er mit Das Zeichen der Vier (The Sign of Four) den zweiten Holmes-Roman in Lippincott’s Monthly Magazine. Beide Romane sind allenfalls ein Achtungserfolg, denn die Popularität von Sherlock Holmes nimmt erst im Juli 1891 richtig Fahrt auf – mit der Veröffentlichung der ersten Kurzgeschichte Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) im Strand Magazine, DER führenden Literaturzeitschrift in Großbritannien zu der Zeit. Deren bereits erwähnte Illustrationen von Sidney Paget tragen maßgeblich zum bis heute gültigen Sherlock-Holmes-Bild bei. Conan Doyle wird, dreieinhalb Jahre nach Veröffentlichung des ersten Sherlock-Holmes-Roman, berühmt und liefert fast monatlich weitere Geschichten um seinen Privatdetektiv, die sich alle großer Popularität erfreuen.

Auch mit zunehmender Bekanntheit macht Conan Doyle übrigens keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Dr. Joe Bell und gibt 1892 in einem Brief an ihn offen zu, dass er die Inspiration für Sherlock Holmes ist: „Es wird Ihnen sicher klar sein, wem ich Sherlock Holmes zu verdanken habe. Nach den Grundsätzen von Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung, die Sie uns eingeschärft haben, habe ich versucht, einen Mann zu erschaffen.“ Die teils dunkle Stimmung und die Spannung der Geschichten tragen maßgeblich zur bis heute ungebrochenen Popularität von Sherlock Holmes bei. Doch das genaue Arbeiten, das Lesen jeder noch so kleinen Spur und das deduktive Folgern aus den Fakten – das ist es darüber hinaus, was Detektive wie unsere Privatermittler der Kurtz Detektei Köln nun schon über 130 Jahre inspiriert. Das Ziel ist klar: jeden Fall genauso schnell und gründlich zu einem Abschluss zu bringen wie das berühmte Vorbild.


Über den Detektiv-Roman: Krimis aus Katalonien


In diesem Beitrag untersucht die Kurtz Detektei Trier und Luxemburg den Detektiv- bzw. Kriminalroman und seine Geschichte in Katalonien, Spanien. Die autonome Gemeinschaft Catalunya (deutsch Katalonien) mit ihrer Hauptstadt Barcelona (siehe Detektive in Barcelona*) gilt als traditionsbewusst, kulturell ertragreich und mit der Costa Brava und den zu Katalonien gezählten Balearischen Inseln das Touristenziel schlechthin. Zudem ist sie die wirtschaftlich bedeutendste Region Spaniens, weit weniger kriminell als der spanische Süden und dennoch Standort für viele Detektive (gerade in Barcelona).


Aufstieg des Detektiv-Romans – auf Englisch und Französisch


Der Kriminalroman, wie wir ihn heute kennen – von Agatha Christie und Ross Macdonald über Simenon und Chester Himes bis zu Giorgio Scerbanenco und Manuel Vázquez Montalbán –, ist das Produkt einer Genreevolution, die mit der Industrialisierung in Frankreich nach der Französischen Revolution und im viktorianischen England begann. Zwar hatte es zuvor bereits prominente Vertreter gegeben, die über Ermittler schrieben, deren Ähnlichkeit mit der Arbeit unserer heutigen Detektive in Luxemburg und Trier gar nicht so gering ist (bspw. Dupin bei Edgar Allan Poe). Doch die echte Etablierung des Genres erfolgte erst mit Sherlock Holmes und im Anschluss an den Ersten Weltkrieg in den USA mit zahlreichen bis heute berühmten Detektiven. Zu nennen wäre beispielhaft Dashiel Hammett – ein Autor, der Kriminalerzählungen populär machte, die institutionalisierte Gewalt und die industrielle Gesellschaft thematisierten und kritisierten. In den Vereinigten Staaten entwickelte sich der Detektiv-Roman so zu einer höchst beliebten Gattung.

Dementsprechend war der Großteil der Kriminalliteratur bis weit in das 20. Jahrhundert hinein nur in zwei Sprachen verfasst: Englisch und Französisch (übrigens ist die Seite der Kurtz Detektei Luxemburg und Trier auch auf Französisch abrufbar). Die meisten minorisierten Sprachen erlebten aufgrund der fehlenden Industrialisierung ihrer Verlagsproduktion deutliche Schwierigkeiten, im Detektiv-Genre Fuß zu fassen. Im Katalanischen vergrößerten sich diese Probleme zusätzlich noch dadurch, dass Bestseller normalerweise nur auf Spanisch veröffentlicht wurden und katalanische Werke lange verboten waren.


Der katalanische Detektiv-Roman etabliert sich


Der tatsächliche Startschuss für den katalanischen Detektiv-Roman, wie ihn unsere Privatdetektive aus Trier an dieser Stelle untersuchen wollen, wurde in der frankistischen Nachkriegszeit abgegeben und ist Rafael Tasis (1906-1966) zu verdanken, der in drei Werken einen Kult um Kommissar Vilagut und den Journalisten Caldes schuf. Außerdem sorgte er für einige der besten Übersetzungen auf diesem Gebiet.

Ihm folgte mit Manuel de Pedrolo (1918-1990) ein weiterer wichtiger Kriminalschriftsteller. Er gilt als avantgardistischer Literat, Liebhaber von Kriminalliteratur und glühender Verfechter der Normalisierung der Lektüre auf Katalanisch, die nicht zuletzt unter Franco und seiner Hispanisierung unter einem schlechten Stern stand. Im Feld  der Detektivromane veröffentlichte er L’inspector arriba tard (1960, „Der Inspektor kommt zu spät“), Joc Brut (1965, „Brutales Spiel“) und Mossegar-se la cua (1968, „Im Kreis drehen“). Zudem übersetzte er zahlreiche Bücher ins Katalanische. Pedrolo spielte außerdem eine wichtige Rolle als Impulsgeber im katalanischen Literaturgeschäft; so veröffentlichte er in seiner Sammlung La Cua de Palla (1963-70, „Der Strohhalm“) erstmals sämtliche bis dahin erschienenen Klassiker der Kriminalliteratur auf Katalanisch, die meisten stammten im Original aus dem Englischen und waren vielfach Vorbild für die Tätigkeit unserer Detektive in Luxemburg*, aber auch Werke von Simenon und von Pedrolo selbst zählten zur Sammlung.


Sagrada Familia mit Baukränen bei Nacht; Kurtz Detektei Trier, Detektiv Trier, Privatdetektiv Luxemburg
Die Sagrada Familia in Barcelona gehört zu den berühmtesten Bauwerken Europas und verkörpert neben vielem anderen die kulturelle Vielfalt der Region Katalonien, in der auch die Detektive der Kurtz Detektei Luxemburg und Trier bereits tätig waren.

Neue Impulse nach Francos Tod | Ofèlia Dracs


Im neuen soziokulturellen Kontext der 70er Jahre nach dem Tod Francos griff Jaume Fuster (1945-1998) erneut auf die katalanische Sprache bei der Publikation von Detektiv-Romanen zurück. In den 80ern erschienen dann endlich aufgrund der neuen Möglichkeiten im Land mehr Romane denn je rund um das Thema Detektive in Barcelona, Katalonien oder auch andernorts, sei es übersetzt aus anderen Sprachen oder direkt auf Katalanisch verfasst. Zu Jaume Fuster und seinem Literaten-Kollektiv Ofèlia Dracs stießen alle bedeutenden katalanischen Autoren jener Zeit hinzu, auch aus anderen Genres, darunter Josep Maria Palau, Maria Antònia Oliver, Antoni Serra, Margarida Aritzena, Isabel-Clara Simó und andere. Zu diesem Kollektiv gehörten aber natürlich ebenso Schriftsteller, die sich einzig der Kriminalliteratur verschrieben hatten, so wie Ferran Torrent, Andreu Martin, Albert Draper und Magi Rosselló.

Die Gruppe zeichnete außerdem dafür Verantwortung, dass Übersetzungen beliebter Klassiker wie Edgar Allan Poe, Arthur Conan Doyle mit seinem Sherlock Holmes, Agatha Christie, Simenon und vieler weiterer ins Katalanische erfolgten und veröffentlicht wurden. Darüber hinaus inspirierten natürlich all diese neuen Übersetzungen nicht nur unsere Detektive in Trier, sondern vor allem weitere Detektiv- und Kriminalromane, die sich unter anderem auch in der erweiterten Ausgabe von La Nova Cua de Palla („Der neue Strohhalm“) wiederfinden.


Verfasserin: Maya Grünschloß

 

Kurtz Detektei Trier und Luxemburg

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Der Privatdetektiv in der Literatur: C. Auguste Dupin (Edgar Allan Poe)


Die Wurzeln der Detektivgeschichte


Seitdem es unseren Beruf gibt, ist der Privatdetektiv ein beliebtes Motiv in der Literatur. Unzählige verschiedene Typen von Detektiven haben Schriftsteller und Schriftstellerinnen im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte hervorgebracht. Viele von ihnen fanden schon früh Eingang in den Film oder die Fernsehserie, sodass bei einigen gerne vergessen wird, dass in der Regel die Wurzel eines jeden bekannten Detektivs in derKriminalliteratur liegt: Ob ganz klassisch (Sherlock Holmes) oder exzentrisch (Hercule Poirot), ob Hardboiled-Detektive der amerikanischen Zwischenkriegs-Ära oder ganz bodenständig und bis in die jüngste Zeit die Wilsberg-Krimis aus Münster – Privatdetektive erfreuen sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit unter den Krimilesern auf der ganzen Welt, und auch unsere Detektive der Kurtz Detektei Duisburg bringen ihren literarischen Vorgängern natürlich die allergrößte Sympathie entgegen. Schließlich, so ehrlich muss man sein, würde es die Detektei Kurtz und viele andere Detekteien in Duisburg, Deutschland und der Welt vielleicht gar nicht geben, hätte der Privatdetektiv nicht seit über 150 Jahren die Welt der Literatur und damit die Phantasie der Menschen bereichert. Wir wollen uns daher heute einmal den Wurzeln der Detektivgeschichte widmen, und sie beginnt, anders als man vielleicht annehmen könnte, nicht mit Sherlock Holmes …


Detektive erlangen in der Realität und in der Literatur fast zeitgleich Berühmtheit


Dem sehr realen Beruf des Privatdetektivs steht historisch gesehen tatsächlich fast von Anfang an sein literarisches Pendant zur Seite, denn tatsächlich ist der Beruf des Detektivs noch gar nicht so alt (wer mag, kann die Geschichte gerne in unserem Beitrag „Der Detektiv im Wandel der Zeit: Eugène François Vidocq“ nachlesen). Die erste ikonische Figur des Privatdetektivs in der Literatur ließ nach dem ersten realen Detektiv nicht lange auf sich warten: Zwar war der Gründer des ersten Detektivbüros der Welt (1833), Eugène François Vidocq, unverkennbar Vorbild für zahlreiche literarische Gestalten aus dem Umfeld der französischen Literaten Honoré de Balzac und Victor Hugo, aber der Autor, der die klassische Detektivgeschichte in die Welt brachte war – wider Erwarten – ein Amerikaner!


Der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) verewigte den berühmten Detektiv Vidocq in seinem Meisterwerk
Der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) verewigte den berühmten Detektiv Vidocq in seinem Meisterwerk „Les Misérables“ gleich in zwei Personen: Jean Valjean und Javert.

Edgar Allan Poe: Erfinder der Detektivgeschichte


Es hatte natürlich schon früher Geschichten gegeben, in denen ein mysteriöses Verbrechen durch einen inoffiziellen Vermittler aufgeklärt worden war, jedoch nie in der Form des Privatdetektivs, wie wir sie heute kennen. Die Figuren, die Verbrechen lösten, waren bis dahin Fachfremde gewesen (z.B. eine Hofdichterin in E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“, 1819), und das Lösen von Kriminalfällen stellte in der Regel weder ihre Passion dar geschweige denn ihre Profession, sie wurden eher unabsichtlich in das Geschehen hineingezogen. Doch das sollte sich 1841 ändern, als „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ in der Zeitschrift Graham’s Magazine in Philadelphia erschien. Ihr Verfasser war kein Geringerer als Edgar Allan Poe, der sich schon zuvor mit zahlreichen Schauergeschichten und -romanen einen Namen gemacht hatte (u.a. „Der Untergang des Hauses Usher“, 1839) und der in der Literaturwissenschaft als Vater der Kurzgeschichte und der Gruselgeschichte gilt.

Dass auch die Detektivgeschichte, wie wir sie bis heute kennen, auf ihn zurückgeht, wird oft vergessen und in der Regel eher Poes englischen Kollegen zugeschrieben. Zu Unrecht, bringt doch bereits Poes Held C. Auguste Dupin viele der Eigenschaften mit, die 45 Jahre später seinen berühmteren Kollegen Sherlock Holmes auszeichnen werden: So erfolgt z.B. die Erzählung der Geschichten aus der Ich-Perspektive von Dupins namenlosem Assistenten, gutem Freund und Mitbewohner, der Dupin als Meister der Deduktion beschreibt (ein Stilmittel, das Doyle in den Sherlock Holmes-Geschichten mit der Figur des Dr. Watson aufgreifen wird). Analytisch, umfassend gebildet, mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe, begeistert von Rätseln und Mysterien, und mithilfe seines Geistes in der Lage, den Intellekt über das Verbrechen triumphieren zu lassen.

Poe selbst nennt seine (damals neue) Art des Erzählens „ratiocination“, sozusagen das Lösen von Rätseln allein durch Folgerungen – also die Kunst der Deduktion, die auch Sherlock Holmes später berühmt macht. Aber es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten: Was Dupin sozusagen zum professionellen Detektiv werden lässt (er gehört an sich dem französischem Adel an und betreibt nicht etwa ein Detektivbüro), ist der Umstand, dass er von der Polizei selbst in Form des hochrangigen Polizisten „G“ immer wieder konsultiert wird (auch Sherlock Holmes hat mit Inspector Lestrade einen mehr oder minder Verbündeten bei der Londoner Metropolitan Police, genannt Scotland Yard).


Daguerreotypie von Edgar Allan Poe, Kurtz Detektei Duisburg
Mit seinem Protagonisten C. Auguste Dupin schuf der Amerikaner Edgar Allan Poe den ersten Detektiv der Literatur.

Deutliche Intertextualität zwischen Holmes und Dupin


In insgesamt drei Kurzgeschichten ist Dupin der Pariser Polizei behilflich (neben „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ von 1841 lauten diese „Das Geheimnis der Marie Rogêt“ (1842) und „Der entwendete Brief“ (1844)). Die Lösungen der Fälle sind originell und führen die Polizei mit Dupins Hilfe stets zum wahren Täter – in „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ handelt es sich dabei sogar um einen Orang-Utan, der, wie sich herausstellt, unabsichtlich für den Tod zweier Frauen verantwortlich ist und von Dupin als „Mörder“ überführt wird.

Arthur Conan Doyle indes hat aus seiner Bewunderung für Poes Geschichten nie einen Hehl gemacht, er nimmt sogar direkten Bezug auf die Figur Dupin. Gleich beim ersten Zusammentreffen von Dr. Watson mit Sherlock Holmes in „Eine Studie in Scharlachrot“ (1887) wird dies unverblümt von Watson thematisiert: „Sie erinnern mich an Edgar Allan Poes Dupin. Bisher haben solche Typen für mich nur innerhalb von Geschichtenbüchern existiert.“ Watson meint dies als uneingeschränktes Kompliment – Holmes jedoch, sicherlich mit einem kleinen Augenzwinkern von Doyle, entgegnet, Dupin sei für ihn eher „unbedeutend“ und seine Tricks „angeberisch und künstlich“. Vielleicht gilt dieser kleine Seitenhieb einer Passage aus „Der Doppelmord in der Rue Morgue“, denn auch hier lässt Poe seinen Helden wenig Schmeichelhaftes über sein offensichtliches Vorbild aus der realen Welt, Vidocq, sagen: Dieser sei, so Dupin, „ein Mann, der geschickt im Kombinieren und Erraten“ sei, jedoch dessen „Denken nicht die nötige Schulung hatte“.


Denkweise und Methodik der frühen literarischen Vorlagen prägten den Detektivberuf international nachhaltig


Unsere Detektive der Kurtz Detektei Duisburg wiederum fühlen sich dieser Tradition, das Vorbild mit einem Augenzwinkern zu kritisieren, nicht verpflichtet – schließlich müsste man wohl lügen, würde man behaupten, dass die Figur Dupin durch ihre analytische Art und Weise, Fälle zu lösen und Verbrechen aufzuklären, nicht auch im wahren Leben den Alltag der Profession Detektiv positiv beeinflusst hat. Die Kurtz Detektei Duisburg ist zwar kein Sammelbecken für exzentrische Einzelgänger und fühlt sich entgegen der literarischen Vorbilder stets der Teamarbeit verpflichtet – aber analytisches Denken und eine zielgerichtete Methode, einen Fall zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, helfen auch uns im Alltag des Privatermittlers immer wieder weiter! Und nicht zuletzt sind unsere Detektive aus Duisburg natürlich froh, wenn es am Ende doch nicht der Orang-Utan war – wie sollte man das auch einem Klienten erklären …

Übrigens: Der Begriff „Detektiv“ wird von Poe nicht einmal verwendet, da er so in der Art noch gar nicht geprägt worden war. Erst Doyle nennt seinen Helden Sherlock Holmes „consulting detective“, also etwa „beratender Ermittler“ – aber dazu kommen wir noch in einem späteren Beitrag.


Verfasser: Gerrit Koehler

Kurtz Detektei Duisburg

Waterkampstraße 15

47169 Duisburg

Tel.: 0203 3196 0052

Mail: kontakt@kurtz-detektei-duisburg.de

Web: http://www.kurtz-detektei-duisburg.de/2015/08/02/der-privatdetektiv-in-der-literatur-c-auguste-dupin-edgar-allan-poe/

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Film noir und Hardboiled – klassische Detektivarbeit?


Detektive in Literatur, Fernsehen und Kino


Der klassische Detektiv ist und bleibt für die meisten – Sherlock Holmes! Denn wenn es um Deduktion geht, also das Schlussfolgern von elementaren Erkenntnissen aus purer Beobachtung, ist der „alte Meisterdetektiv“ ungeschlagen. Sir Arthur Conan Doyle erschuf die Figur des genialen privaten Ermittlers 1887 in dem Roman „A Study in Scarlet“ (dt.: „Eine Studie in Scharlachrot“). Sherlock Holmes’ Beliebtheit ist seitdem immens und bleibt auch im 21. Jahrhundert ungebrochen, wie u.a. die erfolgreichen TV-Serien „Elementary“ (USA 2012 – heute) und vor allem „Sherlock“ (GB 2010 – heute) zeigen, auch ein Film mit der Theater- und Hollywood-Größe Ian McKellen als gealtertem Sherlock Holmes, der ein letztes Rätsel zu lösen hat, wird im Dezember in die Kinos kommen („Mr. Holmes“, USA 2015).

Doch gibt es noch eine Reihe anderer Figuren aus Literatur und Film, die bis heute nachhaltig das öffentliche Bild des Privatdetektivs geprägt haben. Nachdem wir uns in einem vorigen Beitrag schon mit Sherlock Holmes und seinem realen Vorbild, dem Schotten Dr. Joseph Bell, befasst haben, sind es hier die klassischen Detektive der „Schwarzen Serie“ bzw. des „Film Noir“, die seit Jahrzehnten sinnbildlich für den Detektiv und seinen Berufs-stand stehen und deshalb nicht unter den Tisch fallen sollen.


Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.

Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.


Detektiv-Filme und -Romane als Spiegel ihrer Zeit


Die klassische Literatur und die (meist durchaus bekannteren) Verfilmungen sind voll von fiktiven Kollegen der Kurtz Detektei Düsseldorf, die nachhaltig das Bild des Detektivs geprägt haben:

  • „Philip Marlowe“ in den Romanen von Raymond Chandler
  • Dashiell Hammetts „Sam Spade“
  • „Mike Hammer“ von Mickey Spillane

Sie alle haben ab den 1930er Jahren das Image des Detektivs weg vom Pfeife rauchenden Gentleman der Viktorianischen Ära hin zum knallharten Ermittler im Amerika der Weltwirtschaftskrise geprägt. Der Einfluss dieser Autoren ist bis heute spürbar, auch an Ecken, wo man sie gar nicht vermuten würde: So ist z. B. in Steven Spielbergs Film Minority Report von 2002 einer der drei Mutanten, die Morde voraussagen können, neben Agatha (Christie) und Arthur (Conan Doyle) nach Dashiell Hammett benannt.


Desillusionierte Detektive, die sich selbst die nächsten sind


Erschien Sherlock Holmes noch als eine elegante Kunstfigur, waren die Detektive der so genannten „Hardboiled-Ära“ (wörtl. „hartgesotten“) Spiegel ihrer Zeit: pessimistisch, zynisch und mit ihren Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit nur einer Moral verpflichtet – der eigenen. Später wurden die Verfilmungen der Hardboiled-Romane nicht nur Kassenschlager, sondern sind bis heute stilprägend: Die Zigarette im Mundwinkel, Trenchcoat und Schlapphut und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Wer kennt nicht Humphrey Bogarts Darstellung von Sam Spade in „Die Spur des Falken“ („The Maltese Falcon“, 1941) oder Philip Marlowe in „Tote schlafen fest“ („The Big Sleep“, 1946)?

Ein Whisky half den Detektiven gerne beim Denken, vor allem wenn eine attraktive Auftraggeberin die Gedanken abschweifen ließ. Diese entpuppte sich am Ende nur leider allzu oft als Femme Fatale, die selber nicht ganz lupenrein war und unseren Detektiv ins Verderben riss. So ist in der pessimistisch geprägten Welt der Hardboiled-Krimis nur selten ein Happy End zu finden. Der Weg dahin ist jedoch an Spannung kaum zu überbieten: Verfolgungsjagden in „alten Schlitten“ und Pistolengefechte führten meist zu einem Höhepunkt, an dessen Ende der Fall und nicht selten eine große Verschwörung aufgeklärt wurden.

Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.


In der heutigen Realität sind Detektive eng an die Grenzen von Recht und Gesetz gebunden


Und in der richtigen Welt? Der Alltag unserer Düsseldorfer Detektive besteht nicht selten eher im stundenlangen Observieren im Auto, wo mitunter das Radioprogramm den spannendsten Teil des Tages stellt. Anders als die berühmten Vorbilder aus den Romanen halten sich unsere Ermittler dabei grundsätzlich an die Regeln, und nehmen Recht und Gesetz nicht selbst in die Hand. Auch hatten es die Detektive der Kurtz Detektei Düsseldorf bislang zum Glück noch nicht mit einer genialischen Femme Fatale zu tun, die sie übervorteilen konnte. Vor allem gibt es in der Regel ein Happy End, und der Fall wird grundsätzlich ohne wilde Schusswechsel und Faustkämpfe aufgeklärt. Auch mit dem Whisky während der Arbeitszeit und den wilden Verfolgungsjagden klappt es in der Realität nicht so ganz – aber das ist vielleicht auch ganz gut so.


Verfasser: Gerrit Koehler

Kurtz Detektei Düsseldorf

Bilker Allee 217

40215 Düsseldorf

Tel.: 0211 9874 0021

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