„Besondere Berufe: Detektiv“ – Patrick Kurtz im Berufsporträt bei Rhein-Main TV


Für das Themenmagazin „Im Blick“ des Senders Rhein-Main TV interviewt Robert Murrmann Privatdetektiv Patrick Kurtz im Büro der Kurtz Detektei Frankfurt. Nachfolgend eine Abschrift des Interviews. Hier der Link zum Video.


Drei Fragen an einen Detektiv


Frage 1: Welche Voraussetzungen braucht ein guter Detektiv?


Patrick Kurtz: „Um Detektiv zu werden, sollte man Köpfchen haben, meiner Meinung nach – das ist ganz wichtig. Sitzfleisch, also ganz, ganz viel Geduld. Konzentrationsfähigkeit: Wenn man über viele Stunden auf einen Punkt fokussiert sein muss, an dem vielleicht gar nichts passiert, dann ist das anstrengend, dann ist das mental fordernd. Diese Geduld und Konzentrationsfähigkeit, die braucht man also.

Was mir häufig geholfen hat, ist körperliche Fitness. Es erleichtert mir, bei Observationen zum Beispiel, gerade bei Fußobservationen, den Abstand groß zu halten und also unauffällig zu bleiben, ohne dass ich den Sichtkontakt verliere, weil ich eben schnell aufschließen kann, weil ich flexibel bin und mich auch nicht davor scheue, mal über eine Mauer oder über einen Zaun zu klettern, wenn es legal und zielführend ist. Und dementsprechend halte ich die körperliche Fitness auch für wichtig.“



Frage 2: Welche Vorurteile begegnen Ihnen täglich bei der Arbeit?


Patrick Kurtz: „Viele denken natürlich an solche Geschichten wie Trovatos und Carsten Stahl. Damit haben wir auch zu kämpfen bei manchen Anfragen von Klienten. Wir müssen ihnen so ein bisschen die Flausen aus dem Kopf treiben, weil sie eben denken, wir könnten da sonst was für Späße machen, die gegen das Persönlichkeitsrecht der Zielperson verstoßen. Zum Beispiel mit Richtmikrofonen arbeiten auf größere Distanzen, also Leute abhören – so etwas ist ein No-Go in unserer Branche, dazu haben wir überhaupt keine Rechte. Zum Beispiel auch in Privaträume hinein fotografieren, quasi beim Stelldichein – bei der Untreue – am besten noch unter die Bettdecke fotografieren. Das sind so Geschichten, die wir natürlich auch nicht machen dürfen.

Und dementsprechend werden teilweise falsche Erwartungen durch das Fernsehen geweckt, und die Leute kommen dann auch mit falschen Erwartungen auf uns zu.“


Frage 3: Wie aufregend ist der Beruf wirklich?


Patrick Kurtz: „Die Spannung in unserem Job, die ist ganz, ganz unterschiedlich, von Fall zu Fall total individuell. Viele Fälle sind wirklich gähnend langweilig. Da sitzt man stundenlang im Auto, manchmal auch 10 Stunden, 12 Stunden, und das dann über mehrere Tage hinweg, ohne dass wirklich etwas Relevantes passiert. Das ist einfach ganz, ganz viel warten. Und das ist natürlich der Punkt, an dem es auch ein anstrengender Job ist und nicht unbedingt ein schöner Job.

Es gibt aber natürlich auch immer wieder extrem spannende Fälle. Einmal vom Sachverhalt her, also wenn es nicht unbedingt die Standardgeschichten sind wie Untreue – das haben wir natürlich tausendmal gesehen, und es ist auch nicht unbedingt so, dass wir da immer wieder was Neues erleben. Und dann gibt es Fälle, in denen einfach viel passiert. Wenn viel passiert, dann macht es Spaß. Wenn die Zielperson sich viel bewegt und man mit dem Fahrzeug hinterher sein muss, man immer konzentriert sein muss, dass man sie nicht im Straßenverkehr verliert oder auch in der Fußgängerzone, je nachdem wie der Fall gelagert ist, dann ist das einfach spannend und dann macht das Spaß. Aber das ist nicht unbedingt der Alltag.“


Kurtz Detektei Frankfurt

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Mainzer Landstraße 341

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Tel.: 069 1201 8431

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Dr. House – Der Sherlock Holmes der Medizin


Ein meisterhafter Arzt ermittelt im Stile eines Detektivs


Wenn in unseren bereits erschienenen Artikeln über die Sherlockianer und ihr unendliches Spiel von der Unsterblichkeit des Mythos Sherlock Holmes die Rede war, so sind nicht nur die mannigfaltigen Verfilmungen, Serien, Computer- und Konsolenspiele, Fanfictions und Buchfortsetzungen um den Meisterdetektiv gemeint, sondern auch Anlehnungen, die vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich werden. Einer der bekanntesten und trotz oder wegen seiner Schrulligkeiten beliebtesten Seriencharaktere, der gezielte Ähnlichkeiten mit dem großen Londoner Vorfahr unserer Detektive in Hamburg aufweist, ist Gregory House, verkörpert vom britischen Schauspieler, Komiker, Musiker und Romanautor Hugh Laurie und bekannt aus der FOX-Serie Dr. House (2004-2012). Wir wollen nachfolgend die Gemeinsamkeiten der beiden Figuren und ihres Umfelds darstellen.


Dr. House, ein Meisterdetektiv im Krankenhaus


Von David Shore, dem kreativen Kopf der Serie Dr. House, bewusst an Sherlock Holmes angelegt, weist bereits der Name des genialen Superdoktors auf den Meisterdetektiv hin: Holmes, das mit stummem „l“ wie “Homes” klingt, entspricht der Wortbedeutung von “House”, also beide “Haus, Zuhause”.

House ist wie sein Vorbild ein schwieriger Charakter, der es Menschen aufgrund seiner Eigenheiten nicht einfach macht, ihn zu mögen; er ist gern und oft allein, erträgt nur seinen engsten Vertrauten in seiner Nähe – manchmal nicht einmal diesen – und zeigt seiner Umgebung allzu offen, dass er sich seiner Genialität mehr als bewusst ist. In seiner Herangehensweise und der Suche nach jedem noch so unwichtig erscheinenden Detail in der Krankengeschichte seiner Patienten erinnert er sicher nicht nur unsere Privat- und Wirtschaftsdetektive in Hamburg an Sherlock Holmes, der, ebenso wie sein Fernseh-Nachfolger, in der Lage ist, nahezu jeden Fall aufzuklären, sei er auch noch so undurchsichtig und trügerisch. Fälle, an denen viele andere scheiterten, werden von Holmes und House schlussendlich zufriedenstellend und meisterhaft gelöst – dies ist das grundlegende Handlungsprinzip beider Figuren, das als Gerüst für die Ausschmückung der Charaktere dient.


Vorbilder, Schrullen und Querverweise


Ein weiteres Indiz für die Nähe des Diagnostikers zu Sherlock Holmes zeigt sich darin, dass Conan Doyle seinen Detektiv an Dr. Joseph Bell (1837-1911), seines Zeichens schottischer Arzt und bisweilen in verschiedenen Mordfällen Hinweisgeber und Analyst für Scotland Yard anlehnt, also an einen Mediziner, wodurch dem Beruf von Gregory House im Figurenvergleich eine übergeordnete Bedeutung zukommt. Wie Holmes geht auch House auf jedes kleine Detail ein; er beobachtet Verhaltensweisen von Patienten und Angehörigen und wagt risikoreiche Versuche, um sie aus der Reserve zu locken und ihnen damit ihre Geheimnisse zu entreißen, die meist direkt zur Aufklärung der Fälle führen. Mit seinem Gespür für Geheimnisse und Sonderbares geht er wie die Ermittler unserer Detektei in Hamburg vor; er lässt sich nicht von falschen Fährten und Meinungen anderer täuschen, sondern verbleibt in seiner gelegentlich sturköpfigen Ermittlungsweise, die ihn – wie auch Holmes – nicht selten in Bedrängnis bringt.

Die Leidenschaften der beiden Spürnasen ähneln sich ebenfalls: Ist Holmes gestresst oder in angestrengtes Denken versunken, widmet er sich dem Geigenspiel; House lässt sich dazu an seinem großen Flügel nieder oder nimmt eine seiner Gitarren in die Hand, um überwiegend Jazz- und Blues-Klänge zu spielen. Beide fühlen sich von chemischen Substanzen angezogen, Holmes von Kokain und Opium, denen er sich bei Langeweile widmet, House vom Opioid Vicodin, das er zwar hauptsächlich wegen seiner Schmerzen im Bein benötigt, oft jedoch auch Sorgen und Nöte mit den Tabletten zu unterdrücken versucht. Morphium sagt beiden gleichermaßen zu.

Wenngleich die Straße nicht bekannt ist, in der House‘ Wohnung liegt, so ist doch auffällig, dass seine Bleibe, wie auch die Wohnung von Holmes, die Nummer 221b trägt. Das zumindest nominell in der Londoner Baker Street 221b angesiedelte Sherlock-Holmes-Museum wird seit jeher von Holmes-Pilgern und Neugierigen gleichermaßen besucht und gilt als vergnügliches Wahrzeichen für die Arbeit von Detektiven wie denen unserer Privatdetektei in Hamburg.


Dr. House Gemälde; Detektei Hamburg, Detektiv Hamburg, Privatdetektiv Hamburg
Der grantige, aber geniale Charakter des Dr. House bezieht viele Eigenschaften vom literarischen Meister-Detektiv Sherlock Holmes. Malerin dieses Bildes: Maya Grünschloß 

Holmes und Watson = House und Wilson


Nicht nur Dr. House ist deutlich an einen der Protagonisten aus den Werken von Arthur Conan Doyle angelehnt, sondern auch sein bester Freund und enger Vertrauter James Wilson. Wie Holmes‘ Sidekick John Watson, der an einer Stelle in den Holmes-Geschichten von seiner Ehefrau “James” genannt wird, ist auch James Wilson Arzt und die einzige Person, die von House ins Vertrauen gezogen wird. Trotz aller Nähe und Zuneigung, die sowohl der literarische Urvater unserer Privatdetektive in Hamburg als auch der meisterhafte Ausnahmediagnostiker House für ihre ständigen Begleiter empfinden, wird diese durch eine eher ruppige Umgangsweise und die stete Nennung beim Nachnamen nach außen hin abgemildert, um – mutmaßlich – nicht verletzbar und emotional zu erscheinen.

Für kurze Zeit wohnen House und Wilson wie Holmes und Watson sogar gemeinsam in einer Wohnung und führen ein Junggesellendasein, das hauptsächlich durch Wilsons/Watsons Beziehungen durchbrochen wird, da Wilson dreimal und Watson mindestens zweimal, laut Vermutungen der Sherlockianer sogar öfter, verheiratet waren. Allerdings ist die Loyalität Wilsons/Watsons unübertrefflich; sowohl die Ehefrau des einen als auch die des anderen beschwert sich regelmäßig, wenn ihr jeweiliger Mann sämtliche angefangenen Tätigkeiten – und seine Frau – links liegen lässt, sobald House/Holmes Hilfe benötigt.


Drogen, Hobbys und Frauen


Während Watson jedoch behauptet, Holmes‘ Kokain-Abhängigkeit unter Kontrolle gebracht zu haben, kämpft Wilson erfolglos gegen die Vicodin-Sucht seines Freundes an. Auch kann er wenig gegen House‘ Begeisterung für Videospiele, langweilige Arztserien und Popmusik ausrichten, die, nach Aussage von House-Darsteller Hugh Laurie, Holmes‘ Liebe für klassische Musik und endlose Monographien widerspiegeln soll. Beide gehen ihren Hobbys vordergründig nach, wenn sie in einen Fall eingetaucht sind, aber gelegentlich ihre Gedanken zu entspannen suchen.

Ebenso wie dem Vorbild unserer Wirtschaftsdetektei in Hamburg wird auch Gregory House eine verlockende, gleichsam aber antagonistisch agierende Mit-/Gegenspielerin vorgesetzt: Seine Irene Adler ist in Teilen Lisa Cuddy, die ihm als Vorgesetzte und spätere Geliebte den Alltag nicht leicht macht und ihn mehrfach emotional aus der Bahn wirft. Eine weitere Reminiszenz an Irene Adler findet sich in der Pilotfolge der FOX-Serie, in der eine Rebecca Adler auftaucht. Dies erinnert stark an die allererste Holmes-Kurzgeschichte Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia), in der es Irene Adler schafft, den Meisterdetektiv auszutricksen.


Weitere Indizien für die Verbindung Holmes und House


Natürlich darf auch Professor Moriarty, Holmes‘ Erzfeind und größter intellektueller Widersacher, in der Serie um House und Wilson nicht fehlen: House wird in der Episode Widerspiel (No Reason) im fiktiven Princeton Plainsboro Krankenhaus von einem Mann angeschossen, der zwar nicht in der Episode selbst, aber in den Credits und in einem Zusatzkommentar “Moriarty” genannt wird. Als kleines Extra bekommt House außerdem in der Weihnachtsepisode Ist das Lügen nicht schön? (It’s a Wonderful Lie) eine frühe Ausgabe von Arthur Conan Doyle geschenkt. Bei weiterer Betrachtung einzelner Folgen und der Charaktere können natürlich weitere Rückschlüsse und Bezüge zu der Welt von Sherlock Holmes ermittelt und entdeckt werden – ein Spiel, das den Sherlockianern sicherlich extrem zusagt.

Sollten Sie jedoch außerhalb der Literatur- und Serienwelt den Einsatz von Detektiven benötigen, so setzen Sie sich kostenfrei mit unserer Detektei in Hamburg in Verbindung und lassen Sie sich von uns fallspezifisch beraten: 040 2320 5053.


Verfasserin: Maya Grünschloß

 

Kurtz Detektei Hamburg

Haferkamp 2

22081 Hamburg

Tel.: 040 2320 5053

Mail: kontakt@kurtz-detektei-hamburg.de

Web: http://www.kurtz-detektei-hamburg.de

 

http://www.kurtz-detektei-hamburg.de/2016/07/31/dr-house-der-sherlock-holmes-der-medizin/

Der Privatdetektiv in der Literatur – Teil 3 | Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes: „A Study in Scarlet“ und die Anfänge


Sherlock Holmes: Synonym für den Detektivberuf


Wie wir aus den Teilen 1 und 2 unserer Reihe „Der Privatdetektiv in der Literatur“ wissen, wird die Figur des typischen Detektivs bis heute gerne den Engländern zugeschrieben, obwohl sie eher den Amerikanern und Franzosen zu verdanken ist. Im heutigen dritten Teil werden wir sehen, warum das so ist. Wie sich unschwer vermuten lässt, kann es dabei nur um einen gehen: Sherlock Holmes! Es passiert nicht oft, dass eine literarische Figur derart erfolgreich und originell ist, dass sie sogar bis in die Realität der Gegenwart hinein als Synonym für einen ganzen Berufszweig gilt – und das seit fast eineinhalb Jahrhunderten. Doch warum ist das so? Gerrit Koehler von der Kurtz Detektei Köln geht dieser Frage auf den Grund.


Inspiration durch zeitgenössische Granden: Poe, Émile Gaboriau, James M. Barrie und Robert Louis Stevenson


Die Autoren Poe und Gaboriau hatten mit ihren Detektiven Dupin und Lecoq bereits Mitte des 19. Jahrhunderts große Erfolge gefeiert, die noch neue Gattung der Detektivgeschichte etabliert und ganz zweifellos einen jungen schottischen Beamtensohn aus Edinburgh schon in seiner Kindheit beeindruckt: Arthur Conan Doyle, später „Sir“. 1859 geboren, wird er mit neun Jahren auf ein Jesuiten-Internat in England geschickt, da seine Mutter ihn vom depressiven und trinksüchtigen Vater fernhalten will. Die dunkle und depressive, oft einsame Stimmung dieser Jahre spiegelt sich später in seinen Geschichten wider, doch prägen sollten ihn vor allem die Jahre danach: Zurück in Edinburgh widmet sich der junge Doyle dem Medizinstudium an der örtlichen Universität, um Arzt zu werden. Nach wie vor inspiriert von Poe und anderen zeigt er sich fasziniert von der Welt der Geschichten und Erzählungen. Bereits in seinen Jahren auf dem Internat bewies er, dass er spannende und originelle Geschichten erzählen kann – ein Talent, dass er von seiner geliebten Mutter geerbt hatte. Das bringt ihn auf der Universität in Kontakt mit Gleichgesinnten, so z. B. die Schotten James M. Barrie und Robert Louis Stevenson, die später selber Erfolge als Autoren feiern sollten (Peter Pan bzw. Die Schatzinsel und Jekyll & Hyde) und mit denen er ein Leben lang befreundet blieb.


Prägender Einfluss: Dr. Joseph Bell aus Edinburgh


Als Mediziner, der sich schon früh zur Literatur hingezogen fühlt, findet Doyle einen Menschen, der sich alles andere als der Literatur verschrieben hat, den jungen Autor aber nicht nur sehr prägt, sondern ihn sogar maßgeblich zu seiner wichtigsten Hauptfigur inspiriert: Dr. Joseph Bell, Dozent und Lehrer Conan Doyles an der Universität von Edinburgh. Obwohl Mediziner, ist es Bell, der erstmals die Methode der Deduktion, des genauen Beobachtens und Herleitens, in die Kriminalistik bringt. An vielen der zeitgenössischen Kriminalgeschichten stört Doyle, wie er später sagt, dass der Ermittler viel zu oft durch Zufall auf die Lösung stößt, oder dass der Weg zu dessen Schlussfolgerungen erst gar nicht beschrieben wird. Durch seine Arbeit mit Joe Bell kommt er auf die Idee, wissenschaftliche Analysen in die Detektivarbeit einfließen zu lassen. Bells persönlicher wie literarischer Einfluss auf den jungen Medizinstudenten und Autor Doyle kann daher gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, und auch die Detektei Kurtz hat Dr. Bell aus diesem Grunde bereits einen Beitrag gewidmet.


Doyles Honorar für den ersten Holmes-Roman: 25 Pfund


1882 schließt Conan Doyle sein Studium ab und wird praktizierender Arzt, unter anderem auf einem Walfänger (Heute dreimal ins Polarmeer gefallen). Das Schreiben bleibt sein Hobby, und er lässt immer wieder eigene Erfahrungen und Personen aus seinem Leben in seine Geschichten einfließen, auch seine Leseerfahrungen prägen ihn. Diese Melange aus den Kriminalgeschichten und Schauerromanen seiner Zeit einerseits und der hochmodernen wissenschaftlichen Analytik des Dr. Bell andererseits ist die Grundlage einer Figur, die maßgeblich zur Popularität der Detektivgeschichte beitragen sollte: Sherlock Holmes hat im November 1887 in Eine Studie in Scharlachrot (A Study in Scarlet) seinen ersten Auftritt.

Conan Doyle hatte neben seiner Tätigkeit als Arzt bereits erste Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Kurzgeschichten in den damals beliebten Literaturmagazinen gesammelt, und auch der erste Holmes-Roman A Study in Scarlet wird zunächst nicht in Buchform veröffentlicht, sondern im Beeton’s Christmas Annual, einem Magazin für Geschichten aller Art. Doyle schreibt den Roman im Alter von 27 Jahren in nur drei Wochen. Nachdem er von diversen anderen Verlagen und Magazinen abgelehnt worden ist, erhält Conan Doyle von Beeton’s damals lediglich 25 Pfund für die Geschichte und aller Rechte an ihr – bekommt also später auch kein weiteres Geld dafür! Das sollte sich bekanntermaßen mit den folgenden Detektiv-Geschichten um Sherlock Holmes schnell ändern. Wer diese alte Ausgabe des Magazins heute noch „zufällig“ zu Hause herumliegen hat, kann sich glücklich schätzen: Bei Erscheinen 1887 für einen Shilling zu erstehen, wurde eins der raren verbliebenen Exemplare von Sherlock Holmes‘ erstem Auftritt 2007 bei Sotheby’s für 156 000 Dollar versteigert!


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Die Erstausgabe von „A Study in Scarlet“ in Beeton’s Christmas Annual. © Museum of London

Holmes und Watson: Beginn einer legendären Freundschaft


A Study in Scarlet enthält bereits fast alles, was den Mythos Sherlock Holmes bis heute ausmacht und Journalisten bei Interviews über die reale Arbeit der Kurtz Detektei Köln stets dazu bewegt, den Roman-Detektiv zu thematisieren: Dr. Watson wird als Erzähler eingeführt, die Ereignisse werden keinesfalls als Fiktion, sondern als reale Fakten dargestellt – ein „Kniff“, der sich in der klassischen viktorianischen Literatur großer Beliebtheit erfreut. Und auch in der liebevollen Hommage an die spannenden Kriminalgeschichten jener Zeit – Patrick Kurtz‘/Aidan Johnstones Livingstones Mahnung – findet dieses Stilmittel Verwendung, unter anderem erlebt dort unser Freund Dr. Joseph Bell einen Kurzauftritt.

In A Study in Scarlet lernt Watson seinen späteren Freund Holmes im Jahre 1881 kennen: Zurück aus dem Afghanistan-Krieg und auf Wohnungssuche erfährt der Militärarzt John Watson von einem Bekannten, dass ein gewisser Sherlock Holmes jemanden sucht (heute wäre das ein WG-Partner), um sich die Miete für seine Wohnung in der Baker Street 221b zu teilen – vor dessen exzentrischem Auftreten solle er sich jedoch in Acht nehmen … Die Adresse ist zu Doyles Zeiten noch fiktiv, da die Baker Street damals nur bis zur Nummer 85 durchnummeriert war, heute hingegen existiert sie und ist an leicht versetzter Stelle ein beliebter Ort für Sherlock-Holmes-Pilger (Sherlock Holmes Museum, Baker Street, London). Watson und Holmes lernen einander kennen, und Watson zieht bei Holmes ein – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Watson erfährt, dass sich Holmes, der brillant in den Wissenschaften ist, als „beratender Detektiv“ (englisch: „Consulting Detective“) verdingt und dass es sich bei den „Gästen“, die ständig ein- und ausgehen, um Klienten handelt. Die Zimmerwirtin der beiden, die erst im darauffolgenden Roman Das Zeichen der Vier (The Sign of the Four) „Mrs. Hudson“ heißen wird, taucht ebenso bereits auf wie Inspektor G. Lestrade, der mit seinen eher konventionellen Methoden Holmes oft spöttisch gegenübersteht, allerdings noch weitaus mehr als einmal auf die Hilfe des Querdenkers angewiesen sein wird.


Visitenkarte Sherlock Holmes; Consulting Detective Cologne, Private Investigator Cologne
Kostenlose Visitenkarte aus dem Sherlock Holmes Museum in der Baker Street, London.

Typische Holmes-Klischees: nicht Doyle ist „der Schuldige“, sondern sein Illustrator Sidney Paget


Andere Schlüsselfiguren und -elemente indes kommen noch nicht in A Study in Scarlet vor, sondern werden erst in späteren Kurzgeschichten hinzugefügt: Holmes‘ mutmaßlich große Liebe, Irene Adler, hat 1891 in Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) ihren ersten und einzigen Auftritt als handelnde Person; Holmes‘ Nemesis und Erzfeind James Moriarty betritt die Bühne in Das letzte Problem (The Final Problem) aus dem Jahre 1893. Auch die für uns heute so typische Optik von Sherlock Holmes ist keinesfalls von Anfang an gesetzt: Das für Holmes und seitdem für alle Detektive unerlässliche Vergrößerungsglas findet zwar schon im ersten Fall Verwendung, das Outfit mit Deerstalker-Mütze und Inverness-Mantel jedoch erst viel später. Die Mütze wird kurioserweise in keiner der Geschichten explizit erwähnt, sondern höchstens angedeutet (erstmals 1892 in Silberstern (Silver Blaze)). Vielmehr geht die Darstellung mit dem Deerstalker auf eine eigene Vorliebe des Illustrators Sidney Paget zurück, der 37 Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes sowie den Roman Der Hund der Baskervilles illustrierte. Der Inverness-Mantel indes wird von Doyle nicht einmal angedeutet, auch hier hat Paget mit seinen Illustrationen von seiner künstlerischen Freiheit umfassend Gebrauch gemacht.

Die Pfeife, die im Zusammenhang mit Sherlock Holmes gerne als eher exotisches „Calabash“-Modell dargestellt wird, taucht in den Geschichten zwar in diversen Beschreibungen auf, jedoch nie als besonderes Modell. Die Calabash-Form geht vielmehr auf die Theateraufführungen des Londoner Royal Court Theatre zurück, das bereits 1893 mit Sherlock-Holmes-Stücken große Erfolge feiern konnte: Man suchte ein Modell, das auch auf große Entfernung sichtbar war, und entschied sich für die Calabash, die mit ihrem großen, kelchartigen Pfeifenkopf alles andere als unauffällig ist – und somit für Detektivarbeit eher ungeeignet, denn wie auch unsere Detektive aus Köln bestätigen können, ist diskrete Unauffälligkeit damals wie heute das A und O bei Observationen, Befragungen und Recherchen!


braune Calabash-Pfeife; Detektivbüro Köln, Privatdetektei Köln, Personenüberwachung Köln
Eine Calabash-Pfeife ist durch ihre Größe und auffällige Form seit jeher völlig ungeeignet für unauffällige Detektiv-Arbeit. Heute würde die Pfeifenart natürlich kaum noch eine Rolle spielen, da Personen, die Pfeife rauchen, per se auffallen.

Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung – heutige Detektive haben viel von Holmes gelernt


A Study in Scarlet erregt die Aufmerksamkeit eines amerikanischen Herausgebers, der auf der Suche nach einer Kriminalgeschichte für eine neue Literatur-Zeitschrift in England ist. 1890 veröffentlicht er mit Das Zeichen der Vier (The Sign of Four) den zweiten Holmes-Roman in Lippincott’s Monthly Magazine. Beide Romane sind allenfalls ein Achtungserfolg, denn die Popularität von Sherlock Holmes nimmt erst im Juli 1891 richtig Fahrt auf – mit der Veröffentlichung der ersten Kurzgeschichte Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia) im Strand Magazine, DER führenden Literaturzeitschrift in Großbritannien zu der Zeit. Deren bereits erwähnte Illustrationen von Sidney Paget tragen maßgeblich zum bis heute gültigen Sherlock-Holmes-Bild bei. Conan Doyle wird, dreieinhalb Jahre nach Veröffentlichung des ersten Sherlock-Holmes-Roman, berühmt und liefert fast monatlich weitere Geschichten um seinen Privatdetektiv, die sich alle großer Popularität erfreuen.

Auch mit zunehmender Bekanntheit macht Conan Doyle übrigens keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Dr. Joe Bell und gibt 1892 in einem Brief an ihn offen zu, dass er die Inspiration für Sherlock Holmes ist: „Es wird Ihnen sicher klar sein, wem ich Sherlock Holmes zu verdanken habe. Nach den Grundsätzen von Deduktion, Schlussfolgerung und Beobachtung, die Sie uns eingeschärft haben, habe ich versucht, einen Mann zu erschaffen.“ Die teils dunkle Stimmung und die Spannung der Geschichten tragen maßgeblich zur bis heute ungebrochenen Popularität von Sherlock Holmes bei. Doch das genaue Arbeiten, das Lesen jeder noch so kleinen Spur und das deduktive Folgern aus den Fakten – das ist es darüber hinaus, was Detektive wie unsere Privatermittler der Kurtz Detektei Köln nun schon über 130 Jahre inspiriert. Das Ziel ist klar: jeden Fall genauso schnell und gründlich zu einem Abschluss zu bringen wie das berühmte Vorbild.


Sherlock Holmes und moderne Detektive: Radiobeitrag mit der Kurtz Detektei Bonn I


Im Radio-Magazin Mephisto 97.6 – Faustschlag“ war Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Bonn, zum Thema Sherlock Holmes und moderne Detektive zu hören:


Der Detektiv Sherlock Holmes ist so populär wie eh und je


Anmoderation: „Sherlock Holmes: Im Rahmen seiner Abenteuer hat sich der eine oder andere ältere Zuhörer sicher bereits amüsiert, vor allem im Rahmen der Guy-Ritchie-Filme. Auch die hipstereske Jugend kennt diesen Mann dank einer nicht ganz unerfolgreichen BBC-Serie. Arthur Conan Doyle ist der geistige Vater des Detektivs, der es trotz aller Figürchen am Kulturhorizont bis in unsere Zeit geschafft hat. Doyle starb bereits vor 85 Jahren; das kann man sich gar nicht vorstellen. Gegen Ende seines Lebens stand er ein bisschen im Schatten seiner eigenen Figur. Christine Warnecke über das Leben des Schotten.“


„Tod“ und „Auferstehung“ des Vorzeige-Privatdetektivs


„Er fühlte sich ein bisschen überschattet und hat sich dann entschlossen, Holmes erst mal umzubringen. Es hat ihn emotional relativ kalt gelassen, dass Holmes gestorben ist“, resümiert Maria Fleischhack, Anglistik-Dozentin an der Universität Leipzig das Ende des berühmtesten Detektivs der Welt, Sherlock Holmes. Zugegeben, es ist nur eine erfundene Figur, aber eben eine sehr beliebte – schon damals im England des beginnenden 20. Jahrhunderts, wie sich anhand der Verkaufszahlen der Magazine sehen lässt.

Maria Fleischhack: „Als er Sherlock Holmes in Das letzte Problem umgebracht hat, kündigten mehrere Tausend Abonnenten ihre Abos, was für die Zeitschrift ein Riesenverlust war. Die Zahlen brachen weg und kamen dann natürlich mit der „Wiederbelebung“ in rauen Mengen zurück. Es waren dadurch sogar noch mehr, die sich ein Abo dieser Zeitschrift geholt haben und der Verlust hat sich dann wieder relativiert.“ In Das leere Haus lässt Doyle den Detektiv wieder auferstehen, weil die Leser es wollten. Und die Figur Holmes schlägt bis heute Wellen.


Auch die Kurtz Detektei Bonn wurde von Holmes inspiriert


Patrick Kurtz: „Ich bin Patrick Kurtz, in Bonn als Detektiv tätig. Sherlock Holmes hat im weitesten Sinne etwas mit meiner Tätigkeit bzw. mit meinem Werdegang zu tun, weil ich schon als 13-, 14-Jähriger die Romane bzw. Kurzgeschichten verschlungen habe, dementsprechend auch immer die Affinität zum Detektivberuf hatte und zu Sherlock Holmes im Allgemeinen. Ich bin dann dementsprechend zu dem Beruf gekommen und weiterhin auch Fan von Sherlock Holmes geblieben – das ist ganz klar.“

Anders als Patrick Kurtz, der Literatur studiert hat, war Doyle eigentlich Naturwissenschaftler. Er studierte Medizin und diente als Arzt in der Britischen Armee. Über den Burenkrieg von 1899 bis 1902 in Südafrika schrieb er ein Buch, für das er zum Ritter geschlagen wurde. Aus kolonialer Perspektive schildert er darin das Vorgehen der Briten gegen afrikanische Republiken. Nach dem Krieg arbeitete er als Augenarzt. Weil seiner Praxis aber die Patienten fehlten, schrieb er immer mehr Geschichten, erklärt Maria Fleischhack:

„Doyle hat Sherlock Holmes aus Spaß an der Freude erfunden, es also nicht groß geplant. Er wollte einfach seinen Professor Bell aus Edinburgh, bei dem er gelernt hatte, verewigen, hat sich daher verschiedene literarische Vorlagen genommen, so etwa Edgar Allan Poes Dupin. Daraus hat er Sherlock Holmes erfunden. Es wurde dann ein zweiter Roman in Auftrag gegeben und der kam besser an. Daraufhin hat das Strand Magazine, das gerade neu gegründet worden war, ihn gebeten, Populärgeschichten zu schreiben. Und so ist es dann gekommen, dass Sherlock Holmes seriell veröffentlicht wurde.“ Die Geschichten wurden bis heute mehrfach verfilmt und neu aufgelegt. Der Charakter des intelligenten, aber unangepassten und zeitweise zu Drogen greifenden Sherlock Holmes ist immer ähnlich.


Detektei Bonn | Detektiv Bonn | Privatdetektiv Bonn | Wirtschaftsdetektei Bonn
Arthur Conan Doyle inspirierte nicht nur die Detektive der Kurtz Detektei Bonn, sondern auch viele unserer Kollegen und unzählige weitere Literatur- und Filmbegeisterte – von 1887 bis heute!

Detektiv Holmes konnte nur so genial sein wie sein Erfinder


Maria Fleischhack: „Arthur Conan Doyle hat sich selbst eher in der Rolle des Assistenten, Doktor Watson, verewigt. Er ist sozusagen genauso beschrieben: Er war in der Armee, hat einen schönen Schnauzbart, und eine Liebe zu Frauen. Holmes ist so extrem intelligent, aber es braucht einen extrem intelligenten Menschen, um solche Geschichten zu schreiben. Und dadurch ist er im Geiste und im Hirn in Sherlock Holmes vertreten. In Watson ist er eher als Figur und biographisch vertreten, da er auch im Militär war, unterwegs war, die Welt gesehen hat, ein Patriot ist. Das ist schon ziemlich deutlich, und ansonsten merkt man einfach die Liebe zu Schottland. Da gibt es zum Beispiel Lauriston Gardens und die sind in Edinburgh. Er hat auch immer Teile seiner Kindheit nach London verpflanzt.“


Teil 2 des Beitrags über Arthur Conan Doyle


Den zweiten Teil dieses Beitrags über Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes finden Sie auf der Website der Kurtz Detektei Bonn an dieser Stelle. Wir möchten anmerken, dass sich die älteren Generationen sicherlich weniger an den Guy Ritchie-Filmen erfreut haben als an interessanten Kultproduktionen wie der 80er Serie mit Jeremy Brett und den Klassikern mit Basil Rathbone in der Hauptrolle als Sherlock Holmes.


Film noir und Hardboiled – klassische Detektivarbeit?


Detektive in Literatur, Fernsehen und Kino


Der klassische Detektiv ist und bleibt für die meisten – Sherlock Holmes! Denn wenn es um Deduktion geht, also das Schlussfolgern von elementaren Erkenntnissen aus purer Beobachtung, ist der „alte Meisterdetektiv“ ungeschlagen. Sir Arthur Conan Doyle erschuf die Figur des genialen privaten Ermittlers 1887 in dem Roman „A Study in Scarlet“ (dt.: „Eine Studie in Scharlachrot“). Sherlock Holmes’ Beliebtheit ist seitdem immens und bleibt auch im 21. Jahrhundert ungebrochen, wie u.a. die erfolgreichen TV-Serien „Elementary“ (USA 2012 – heute) und vor allem „Sherlock“ (GB 2010 – heute) zeigen, auch ein Film mit der Theater- und Hollywood-Größe Ian McKellen als gealtertem Sherlock Holmes, der ein letztes Rätsel zu lösen hat, wird im Dezember in die Kinos kommen („Mr. Holmes“, USA 2015).

Doch gibt es noch eine Reihe anderer Figuren aus Literatur und Film, die bis heute nachhaltig das öffentliche Bild des Privatdetektivs geprägt haben. Nachdem wir uns in einem vorigen Beitrag schon mit Sherlock Holmes und seinem realen Vorbild, dem Schotten Dr. Joseph Bell, befasst haben, sind es hier die klassischen Detektive der „Schwarzen Serie“ bzw. des „Film Noir“, die seit Jahrzehnten sinnbildlich für den Detektiv und seinen Berufs-stand stehen und deshalb nicht unter den Tisch fallen sollen.


Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.

Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.


Detektiv-Filme und -Romane als Spiegel ihrer Zeit


Die klassische Literatur und die (meist durchaus bekannteren) Verfilmungen sind voll von fiktiven Kollegen der Kurtz Detektei Düsseldorf, die nachhaltig das Bild des Detektivs geprägt haben:

  • „Philip Marlowe“ in den Romanen von Raymond Chandler
  • Dashiell Hammetts „Sam Spade“
  • „Mike Hammer“ von Mickey Spillane

Sie alle haben ab den 1930er Jahren das Image des Detektivs weg vom Pfeife rauchenden Gentleman der Viktorianischen Ära hin zum knallharten Ermittler im Amerika der Weltwirtschaftskrise geprägt. Der Einfluss dieser Autoren ist bis heute spürbar, auch an Ecken, wo man sie gar nicht vermuten würde: So ist z. B. in Steven Spielbergs Film Minority Report von 2002 einer der drei Mutanten, die Morde voraussagen können, neben Agatha (Christie) und Arthur (Conan Doyle) nach Dashiell Hammett benannt.


Desillusionierte Detektive, die sich selbst die nächsten sind


Erschien Sherlock Holmes noch als eine elegante Kunstfigur, waren die Detektive der so genannten „Hardboiled-Ära“ (wörtl. „hartgesotten“) Spiegel ihrer Zeit: pessimistisch, zynisch und mit ihren Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit nur einer Moral verpflichtet – der eigenen. Später wurden die Verfilmungen der Hardboiled-Romane nicht nur Kassenschlager, sondern sind bis heute stilprägend: Die Zigarette im Mundwinkel, Trenchcoat und Schlapphut und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Wer kennt nicht Humphrey Bogarts Darstellung von Sam Spade in „Die Spur des Falken“ („The Maltese Falcon“, 1941) oder Philip Marlowe in „Tote schlafen fest“ („The Big Sleep“, 1946)?

Ein Whisky half den Detektiven gerne beim Denken, vor allem wenn eine attraktive Auftraggeberin die Gedanken abschweifen ließ. Diese entpuppte sich am Ende nur leider allzu oft als Femme Fatale, die selber nicht ganz lupenrein war und unseren Detektiv ins Verderben riss. So ist in der pessimistisch geprägten Welt der Hardboiled-Krimis nur selten ein Happy End zu finden. Der Weg dahin ist jedoch an Spannung kaum zu überbieten: Verfolgungsjagden in „alten Schlitten“ und Pistolengefechte führten meist zu einem Höhepunkt, an dessen Ende der Fall und nicht selten eine große Verschwörung aufgeklärt wurden.

Zum Glück nur ein Klischee: das Hinterhof-Detektivbüro, der etwas ungepflegte Detektiv im auffälligen Trenchcoat mit Whisky in der Hand und die verzweifelte attraktive Aufgeberin.


In der heutigen Realität sind Detektive eng an die Grenzen von Recht und Gesetz gebunden


Und in der richtigen Welt? Der Alltag unserer Düsseldorfer Detektive besteht nicht selten eher im stundenlangen Observieren im Auto, wo mitunter das Radioprogramm den spannendsten Teil des Tages stellt. Anders als die berühmten Vorbilder aus den Romanen halten sich unsere Ermittler dabei grundsätzlich an die Regeln, und nehmen Recht und Gesetz nicht selbst in die Hand. Auch hatten es die Detektive der Kurtz Detektei Düsseldorf bislang zum Glück noch nicht mit einer genialischen Femme Fatale zu tun, die sie übervorteilen konnte. Vor allem gibt es in der Regel ein Happy End, und der Fall wird grundsätzlich ohne wilde Schusswechsel und Faustkämpfe aufgeklärt. Auch mit dem Whisky während der Arbeitszeit und den wilden Verfolgungsjagden klappt es in der Realität nicht so ganz – aber das ist vielleicht auch ganz gut so.


Verfasser: Gerrit Koehler

Kurtz Detektei Düsseldorf

Bilker Allee 217

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Auf den Spuren von Sherlock Holmes – Dr. Joseph Bell

„It is to you that I owe Sherlock Holmes„, schrieb Sir Arthur Conan Doyle einst seinem alten Dozenten an der University of Edinburgh.
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Eine kürzlich getätigte Reise nach Edinburgh, Schottland, brachte uns unter anderem an das Grab des Edinburgher Lokalprominenten Dr. Joe Bell (1837-1911). Grund genug, an dieser Stelle ein paar Worte über den Mann zu verlieren, der Sir Arthur Conan Doyle als Vorbild für seine Romanfigur Sherlock Holmes dienen sollte.

Eigentlich war Joe Bell ja Chirurg. Doch wie die US-Serie „Dr. House“ auch im 21. Jahrhundert noch demonstrierte, gehen medizinische Diagnostik und Detektivarbeit Hand in Hand. Bells überragende Beobachtungs- und Deduktionsfähigkeiten verblüfften seinen Studenten Conan Doyle zutiefst:

Bell: „Well, my man, you’ve served in the army.“

Man: „Aye, Sir.“

„Not long discharged?“

„No, Sir.“

„A Highland regiment?“

„Aye, Sir.“

„A non-commissioned officer.“

„Aye, Sir.“

„Stationed at Barbados.“

„Aye, Sir.“

„You see, gentlemen,“ he would explain, „the man was a respectful man but did not remove his hat. They do not in the army, but he would have learned civilian ways had he been long discharged. He has an air of authority and he is obviously Scottish. As to Barbados, his complaint is elephantiasis, which is West Indian and not British.“ To his audience of Watsons it all seemed very miraculous until it was explained, and then it became simple enough. It is no wonder that after the study of such a cahracter I used and simplified his methods when in later life I tried to build up a scientific detective who solved cases on his own merits.

(Man vergleiche mit der Personenanalyse aus der Geschichte „The Greek Interpreter“ durch Sherlock und Mycroft Holmes im Diogenes Club.)

Sherlock Holmes Statue, Edinburgh (Kurtz Detektei)

Sherlock Holmes Statue, Edinburgh (Kurtz Detektei)

Es existieren zahlreiche solcher Geschichten über Joe Bell. Unter anderem soll er mit seinem Kollegen Dr. Littlejohn Jack the Ripper dingfest gemacht haben. Man erzählt sich, Bells Haar sei über Nacht nach dem Tod seiner geliebten Frau von tiefem Schwarz in helles Weiß übergegangen. Nachdem der spätere britische Nobelpreisträger Rudyard Kipling den ersten Holmes-Roman „A Study in Scarlet“ gelesen hatte, wandte er sich voller Bewunderung an Conan Doyle mit der Frage: „Isn’t he my old friend, Dr. Joe?

Dr. Joe Bell war ein hervorragender Mediziner, Logiker und Kriminalist – und ein hervorragendes Vorbild. Nicht nur für Sherlock Holmes.

Übrigens: In Aidan Johnstones „Livingstones Mahnung“ erlebt Dr. Joseph Bell einen Kurzauftritt.

Für Interessierte ein YouTube-Link zu einer Doku über Joe Bell:

Die sehr empfehlenswerte Bell-Biografie von Liebow:

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